Literaturwettbewerb 2007


»Gegenüber«

PreisträgerInnen des europäischen Wettbewerbes

Gruppe I (8 bis 13 Jahre)

Auch diesmal hatte es unsere Jury nicht leicht. Durch immerhin 140 Einsendungen aus 13 Ländern musste sie sich durcharbeiten. Und so viele gute Geschichten und Gedichte waren darunter, dass es wirklich schwierig war, sich zu entscheiden. Besonders dann, wenn nur ein einziger Text vorlag. So ist es durchaus möglich, dass in manchen Fällen gute SchreiberInnen nicht jene Wertung erreichten, die sie eigentlich verdient hätten.

Wir möchten uns bei allen bedanken, die mitgemacht haben, aber auch bei jenen, die fleißig mitgeholfen haben, dass unsere Ausschreibung so viele erreicht hat, und gratulieren unseren PreisträgerInnen ganz herzlich!

1. Preis:
2. Preis: Robert Bocean, 11 Jahre Resita, (RO): Der Rabe Rudi
3. Preis: Teodora Toc, 10 Jahre, Resita (RO): Die Ferien
4. Preis: Hannah Fadinger, 11 Jahre, Graz (A): Gegenüber
5. Preis: Henriette Brykczynski 9 Jahre Berlin (D): Hundeangst

Besondere Erwähnung:

Viola Besemer, 9 Jahre, Stuttgart (D): Dori und die weißen Wölfe
Christine Pazan, 12 Jahre, Bad Lippstpringe (D): Ich, mich, mir selbst gegenüber
Antonia Willemsen, 10 Jahre, Xanten (D): Abenteuer in der Steinzeitsiedlung; Sommergewitter

Veröffentlichung im Buch und im Internet:

Micaela Campora, 10 Jahre, Köln (D): Ich wohne dort
Annick Geissbühler, 13 Jahre, Stallikon (CH): Der Käfer; Das Buch
Nadjescha-Olana Ihlenfeld, 10 Jahre, Konstanz (D): Goldherzchen
Armin Schrötter, 13 Jahre, Graz (A): Der Mensch in rot
Nicole Spörle, 10 Jahre, Karlsruhe (D): Wo ich nicht bin, bin ich frei
Silvia Spörle, 9 Jahre, Karlsruhe (D): Endlich ein Freund
Lenka Stepanek, 10 Jahre, Scheinfeld (D): Mein erster Schultag am Flederberg
Tiana Tóth, 13 Jahre, Berlin (D): Höhere Gewalt

Wobei die Jury nach dem 5. Preis keine weitere Reihung vorgenommen hat, die Namen sind alphabetisch geordnet. Das Buch mit den Texten aus dem Wettbewerb wird im Frühjahr erscheinen und in einer feierlichen Lesung am 14. April im Literaturhaus Graz der Öffentlichkeit vorgestellt. Die Internet-Veröffentlichung der preisgekrönten Texte wird bereits ausschließlich auf unserer neuen Website erfolgen, die jedoch leider noch im Probebetrieb läuft.

Begründung der Jury

Auch dieses Jahr konnten uns wieder viele Texte uns begeistern, jedoch stach keiner dermaßen heraus, dass - auch im vergleich zu früheren Jahren - ein erster Preis zu vertreten gewesen wäre. Andererseits überraschte es uns, dass es erstmals zwei EinsenderInnen aus Rumänien gelang, die beiden Spitzenplätze zu erringen.

Den zweiten Platz erschrieb sich der elfjährige Robert Bocean aus Resita (Rumänien), der vor allem durch seine gewandte Sprache und seine detaillierten Beschreibungen überzeugte. In seiner Geschichte Der Rabe Rudi erzählt er von der Suche nach dem Sinn des Lebens, den der kleine Rabe schließlich in der Freundschaft zu einer hübschen Rabendame und dem Baum Bernd findet, den er vor den Holzfällern rettet.
Nicht nur in Hinblick auf sein Alter beschreibt Robert ziemlich genau die Gefühle und Ängste des Raben, stellt dessen Lebenssituation glaubwürdig dar, erzeugt Spannung und lässt den Leser/die Leserin angstvoll mitfiebern.

Teodora Toc, elf Jahre alt und ebenfalls aus Resita (Rumänien), beschreibt in ihrer Geschichte Die Ferien die Reise eines Mädchens zu ihren Großeltern und den Urlaub, den sie dort verbringt und von dem sie sich anfangs noch wenig erwartet.
Spannend und eindrucksvoll erzählt Teodora die aufregenden Erlebnisse, die diese Ferien zu ganz besonderen machen. Sie schafft es, diese doch ziemlich lange Geschichte voller Bilder und Bewegung zu gestalten; die Gedankenwelt des Mädchens wird genauestens ergründet.
Besonders gefiel uns, wie Teodora mit ihren elf Jahren schon so eine umfangreiche Geschichte schrieb, ohne beim Lesen Langeweile oder Eintönigkeit zu erzeugen.

Die elfjährige Hannah Fadinger aus Graz erzählt in ihrer Geschichte Gegenüber von Pauline, einem zwölfjährigem Mädchen, dass sich auf die Suche nach ihrem Vater begibt, doch am Ende schwer enttäuscht wird. Hannah beschreibt sehr einfühlsam die Gedanken und Gefühle von Pauline und schafft es auch, auf drei Seiten so spannend zu erzählen, dass sich beim Lesen niemals Langeweile einstellt.

In der Geschichte Hundeangst der neunjährigen Henriette Brykczynski aus Berlin geht es um Max, der sich vor dem Nachbarshund schrecklich fürchtet, schließlich jedoch zur Erkenntnis kommt, dass Hunde doch nicht so böse sind, wie er gedacht hatte.
Henriette erzählt sehr lebendig eine lustige Begebenheit, die mit einem unerwarteten Ende einen gelungenen Abschluss findet.

Die zehnjährige Antonia Willemsen aus Xanten (Deutschland) überrascht mit ihrem Wissen über die Urzeit, aber auch ihre gewandte Sprache überzeugte uns. Antonias Geschichte Abenteuer in der Steinzeitsiedlung handelt von der geheimen Jagd zweier Freunde, die schließlich mit einem Fest für den Jagdgott endet. Durch viele direkte Reden und oft recht genau beschriebene Handlungen wirken Moja und Zuzi, die Hauptfiguren der Geschichte, sehr lebendig.

Christine Pazans Geschichte Ich, mich, mir selber gegenüber fiel uns vor allem durch die Gedankeneinschübe auf, die ein wesentliches Element des Textes bilden. Sie beschreiben die Gefühle, die die Hauptperson lieber verdrängt, aber doch so viel Emotion mit sich bringen. Die hier verwendete "Du-Form" verleiht der Geschichte noch eine ganz besondere Note.

Dori und die weißen Wölfe von Viola Besemer beschreibt auf fantasievolle Weise die Geschichte eines Mädchens, das durch ein Buch in eine andere Welt gezogen wird und auf ein Wolfsrudel mit einem Mädchen trifft. Viola erzählt diese umfangreiche Geschichte nicht nur spannend, sondern auch in einer präzisen Sprache, und beweist mit ihren neun Jahren beachtliches Durchhaltevermögen.

Die Jury

Marion Brugger, Wien (A)
Marie Luise Gamillscheg, Graz (A)
Martin Ohrt, Graz (A)

Wenn du wissen willst, wer im Vorjahr gewonnen hat:

Hier geht’s zu den PreisträgerInnen 2006.



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