Anna Schuster (18)

Winter

An der grauen Hauswand gegenüber lehnt ein Fahrrad. Es regnet. Die Tropfen ziehen verschwommene Spuren auf das Fensterglas. Das Geräusch der ersten Autos dringt nur gedämpft herauf. Irgendwo geht die Sonne auf, aber sie versteckt ihre Strahlen hinter dicken Wolken.
Du mußt gehen, sagt er neben mir. Ich nicke, nehme meinen Mantel, und im Treppenhaus draußen fällt die Tür hinter mir ins Schloß.
Der Regen ist inzwischen so stark, daß die Scheibenwischer nicht mehr nachkommen mit dem Wischen, die Straße verschwimmt vor meinen Augen. Das rote Licht der Ampel ist nur ein unförmiger Fleck irgendwo hinter der Windschutzscheibe. Als der Fleck grün wird, fahre ich wie lautlos wieder los, lenke, das Wasser auf meinen Scheiben hat alle Motorengeräusche verschluckt.
Ich setze mich an meinen Schreibtisch, schalte den Computer ein. Über der Trennwand links neben mir erscheint plötzlich Lisas Gesicht. Sie hat den Schreibtisch nebenan, und manchmal schiebt sie mir kleine Zettel mit Nachrichten durch den Schlitz in der Trennwand.
Du wirst es nicht glauben, sagt sie.
Was denn? frage ich, während ich die Liste mit Namen und Adressen und Telephonnummern und Berufen abtippe.
Draußen hat sich einer gemeldet.
Und? frage ich.
Der gibt ganz normal Name an, Adresse, Ausbildung und so weiter, und dann schweigt er.
Ich frage nicht, sehe sie nur an. Als sie nichts sagt, frage ich doch.
Und?
Der konnte keine Partnerin angeben.
Meine Finger stehen still.
Was meinst du? frage ich.
Verstehst du nicht? Der hat gar keine Partnerin!
Wohnt er bei den Eltern?
Nein! Der… der lebt allein!
Wie meinst du? frage ich nur, aber sie schüttelt den Kopf.
Ist das zu glauben! Kommt einfach her und lebt allein.
Und was ist jetzt mit ihm?
Der sitzt dort. Die wissen nicht, was sie mit ihm machen sollen. Die können den ja nicht heim gehen lassen. Das geht ja nicht.
Sie schweigt kurz.
Und weißt du was? sagt sie dann. Ich hab den gesehen, und… der schaut gar nicht so aus, weißt du? Der schaut ganz normal aus.
In der Mittagspause folge ich Lisa durch den Gang zwischen den Schreibtischen durch. Im nächsten Raum, bei der Meldestelle, sitzt ein Mann auf der Bank. Als mein Blick ihn trifft, lächelt er.
Lisa greift nach meinem Arm.
Du, das ist er. Schau den nur nicht an.
Ich schaue weg, doch als wir vorbei sind, drehe ich mich um. Er lächelt noch immer.
Solche Leute muß man einfach ignorieren, sagt Lisa, als wir beim Mittagessen sitzen.
Draußen regnet es noch immer. Als ich aus dem Fenster in das Grau blicke, sehe ich sein Lächeln in der Scheibe.
Während irgendwo hinter den Wolken die Sonne untergeht, nehme ich meinen Mantel vom Haken. Auf der Bank bei der Meldestelle sitzt noch immer der Mann, und als ich nicht früh genug wegsehen kann, lächelt er wieder. Schnell wende ich meinen Blick ab und drücke auf den Liftknopf.
Entschuldigung. Ich drehe mich um, der Mann steht vor mir. Können Sie mich vielleicht nach Hause fahren? fragt er. Ich bin hier den ganzen Tag gesessen, und mein Busticket ist abgelaufen.
Ich sehe mich um.
Keine Angst, ich darf gehen.
Im Auto dann bricht er nur manchmal die Stille, um mir Anweisungen zu geben.
Vorne rechts.
Wir fahren weit. Bald versiegt das Licht meiner Scheinwerfer vor uns im Dunkel.
Sie leben allein? frage ich, weil mich die Stille hier drinnen so ängstigt wie die Finsternis draußen.
Ja, sagt er. Da vorne ist es, sagt er dann.
Nur mühsam kann ich ein Haus entdecken. Ich fahre rechts ran.
Wollen Sie noch mit hinaufkommen? fragt er, als er seinen Gurt löst.
Was? frage ich.
Na ja, ich habe gedacht, Sie würden es gerne sehen.
Was meinen Sie? frage ich.
Das Allein-Leben.
Ich sehe ihn nur an und öffne dann meine Autotür. Draußen ist es plötzlich heller. Die Wolkendecke ist aufgebrochen, der Mond wirft sein schwaches Licht auf uns herab. Die Straßenlaternen sind dunkel.
Der Strom ist ausgefallen, sagt er. Das passiert hier fast jeden Tag.
Ich betrete hinter ihm das Haus. Sein Schritt verhallt noch bevor er den zweiten Fuß auf den Steinboden gesetzt hat.
Auch im Stiegenhaus schweigen wir, um die Stille des Hauses nicht zu stören. Bemüht leise schließt er seine Wohnungstür auf.
Drinnen ist es warm, und der Mond steht im Fenster.
Das Licht funktioniert nicht, sagt er. Warten Sie.
Als die Kerzen brennen, setzt er sich mir gegenüber auf das zweite Sofa. An den Wänden stehen Bücher, an einer freien Stelle hängt ein Photo. Ein Schwarzweißphoto von einer Frau.
Gefällt sie Ihnen? fragt er.
Wer ist sie? frage ich, während ich meine Augen nicht von ihr wenden kann. Aber er antwortet nicht. Sie ist sehr schön, sage ich dann.
Ich habe sie einmal auf der Straße getroffen, sagt er schließlich. Sie hat mir gefallen.
Mehr nicht? frage ich, gleichzeitig erschrocken über die Vertraulichkeit in meiner Stimme.
Nein, sagt er und lacht.
Als sein Lachen verklungen ist, schweigen wir wieder.
Was passiert jetzt mit Ihnen? frage ich in die Stille hinein.
Ich habe Hausarrest, sagt er.
Und wer kümmert sich um Sie?
Sie haben gesagt, sie teilen mir jemanden zu.
Und wie lange?
Er zuckt die Schultern.
Ist noch unbestimmt.
Er beobachtet mich, während ich mich im Zimmer umsehe, ihn nicht anschauen kann. Das Licht der Kerzen ist nicht hell genug, um sein Gesicht genau zu erkennen. Seine Augen liegen im Dunkel. Wenn er spricht, scheint sich sein Ausdruck kaum zu verändern, als läge eine Maske über seinem Gesicht.
Es ist spät, sage ich. Ich muß gehen.
Finden Sie den Weg nach Hause? fragt er und steht auf.
Ja, sage ich.
Wortlos stehen wir uns gegenüber, unsere Schatten zucken an der Wand. Plötzlich wird es hell.
Strom, sagt er. Zum ersten Mal sehe ich ihn jetzt deutlich vor mir. Ein gelber Ring trennt in seinen Augen grün von braun.
Kommen Sie wieder? fragt er.
Ich weiß nicht.
Er begleitet mich noch zur Tür, sieht mir nach, während ich zum Lift gehe, den Knopf drücke. Ich drehe mich nochmal um, und er hebt zum Abschied die Hand. Dann schließt er leise die Tür.
Am nächsten Tag mache ich auf meinem Weg zum Schreibtisch eine Pause bei der Meldestelle.
Entschuldigung, spreche ich den Angestellten an. Er sieht auf.
Ich lege ihm meinen Dienstausweis vor.
Gestern war ein Mann hier, sage ich.
Gestern waren viele Männer hier, erwidert er.
Dieser Mann hat keine Partnerin.
Oh, diesen Mann meinen Sie. Und?
Er hat Hausarrest bekommen, sage ich.
Er tippt etwas in seinen Computer und nickt dann.
Das ist richtig.
Ist ihm schon ein Helfer zugeteilt worden? frage ich.
Wieder tippt er.
Nein, sagt er dann. Das müßte heute erfolgen.
Ich zögere.
Ich möchte mich freiwillig melden, sage ich dann leise.
Wie bitte? fragt er.
Ich möchte mich freiwillig melden, sage ich, diesmal lauter.
Oh, sagt er. Er nimmt meinen Ausweis, blickt zwischendurch immer wieder auf, sieht mich an, verständnislos. Er gibt meinen Namen ein.
Sie sind völlig ausgelastet, meint er. Ich verstehe nicht…
Ich dachte, ich könnte meine Nachmittags-Schreibtisch-Stunden tauschen mit sozialer Arbeit. Angeblich ist das möglich…
Möglich schon, sagt er. Aber dafür bin ich nicht zuständig. Sie müssen mit dem Personalchef sprechen.
Ich bin schon lange nicht mehr einkaufen gewesen. Ich habe auch ganz vergessen, wieviel Brot kostet, Käse, Wasser in Flaschen. Ich nehme wahllos Nahrungsmittel aus den langen Regalen.
Die Frau an der Kassa sieht nicht auf, als sie meinen Einkauf über ihr Pult schiebt. Irgendwann leuchtet eine große Zahl auf einem kleinen Bildschirm auf, die Frau streckt die Hand aus, zählt mein Geld nach. Als ich mich verabschiede und hinausgehe, hat sie mich noch immer nicht angesehen.
Bei Tag erkenne ich den Weg kaum wieder. Häuser säumen die Straße, kahle Bäume strecken ihre Zweige in den blassen Himmel. Ich fahre, wie es mir vorgeschrieben worden ist, bis zum Stadtrand, dann rechts. Die Straße ist lang, auf der linken Seite nur ein weites Feld, kein Auto begegnet mir. Obwohl es Nachmittag ist, leuchten mir die Straßenlaternen den Weg.
Als ich den kleinen roten Klingelknopf drücke, fürchte ich fast, er könnte nicht zu Hause sein.
Die Tür ist offen, als ich oben ankomme. Ich stoße sie hinter mir mit dem Fuß zu. Mit zwei Einkaufstüten in den Armen gehe ich langsam in Richtung Wohnzimmer. Im Tageslicht erscheinen die Räume kleiner als gestern. Dann steht er in einem Türrahmen.
Sie sind’s also, sagt er.
Ja, erwidere ich und muß den Blick abwenden, als er lächelt.
Ich habe gedacht, es wird Ihnen lieber sein, wenn sich jemand um Sie kümmert, den Sie schon kennen als irgendwer anderer, und die Arbeit hinterm Schreibtisch ist mir schon lange zu langweilig… Haben Sie eigentlich schon gegessen? frage ich, während ich ihm in die Küche folge.
Nein.
Ich lege meinen Einkauf auf den Küchentisch.
Ich habe schon lange nicht mehr gekocht, sage ich dann.
Und was essen Sie? fragt er.
Fertiggerichte.
Dann koche ich eben, sagt er und schiebt mich sanft auf die Seite.
Später sitzen wir wieder im Wohnzimmer und essen stumm.
Ich werde jeden zweiten oder dritten Tag vorbeischauen, sage ich irgendwann, als mein Teller leer ist. Eingekauft haben und den Tag mit Ihnen verbringen. Heute kann ich leider nicht so lang, ich habe noch einiges zu tun. Ich gebe Ihnen hier meine Nummer, und falls Sie irgendetwas Besonderes brauchen, rufen Sie mich einfach an – das hier ist meine Privatnummer, und das hier ist die von meinem Arbeitsplatz – und ich bringe es mit.
Was könnte ich denn brauchen? fragt er.
Na ja… Ich sehe ihn an. Vielleicht wollen Sie einen Videofilm ansehen oder… sich ein Buch ausleihen oder…
Wissen Sie schon, wie lange ich unter Hausarrest stehe? unterbricht er mich, und ich schüttle den Kopf.
Ich muß gehen.
Nach dem Mittagessen liegt eine Akte auf meinem Tisch, daneben einer von Lisas kleinen Zetteln.
Ich habe gedacht, es könnte dich interessieren, steht darauf.
Ich setze mich, öffne die Akte. Es ist seine Akte. Ich blättere um und beginne zu lesen. Die Akte ist nicht sehr dick, nur zwei Seiten mit Familiengeschichte, Ausbildung, heutigem Familienstand.
Dahinter liegt ein Photo. Eine hübsche junge Frau. Ihr Blick liegt in der Ferne. Über ihrem Gesicht liegt derselbe abwesende Ausdruck wie über dem der Frau auf dem Schwarzweißphoto.
Wer ist das? frage ich Lisa. Sie steht über die Trennwand gebeugt und beobachtet mich.
Seine Partnerin.
Er hat doch keine.
Aber er hatte eine.
Schon fast automatisch lenken mich meine Hände über den Stadtrand hinaus. Vor mir geht die Sonne unter.
Im Wohnzimmer spielt er Musik.
Früher war das mein Lieblingslied, sagt er. Jeden Tag habe ich es gehört.
Sanft wiegt er seinen Kopf in der Melodie, seine Augen sind halb geschlossen.
Ich betrachte das Photo an der Wand.
Wer ist sie wirklich? frage ich endlich.
Er öffnet die Augen.
Wer?
Sie, sage ich.
Er sieht sie lange an, dann dreht er sich wieder zu mir und lächelt.
Meine Frau, sagt er.
Ihre Partnerin? frage ich.
Sein Lächeln vergeht.
Nein. Meine Frau.
Er dreht sich zu ihr um und legt seine Augen in traurige Falten.
Sie ist tot, sagt er nach einem langen Schweigen. Schon lange.
Warum haben Sie gelogen? frage ich.
Er sieht mich an.
Manchmal ist es schön, aus seinem Leben etwas zu machen, was es gar nicht ist. Sie sah so schön aus, dort an der Wand, so unnahbar, als könnte nichts ihr etwas anhaben, als wäre sie unsterblich…
Es ist dunkel geworden. Seine Augen verstecken sich im Schatten seiner Stirn. Die Musik ist verklungen.
Als junger Mann habe ich einmal einen Film gesehen, einen sehr, sehr alten Film. sagt er plötzlich, und seine Stimme klingt warm und so dunkel wie der Abend vor dem Fenster. Es war ein sehr schöner Film. Er handelte von einer einzigartigen Liebe zwischen einem etwa Achtzehnjährigen und einer Achtzigjährigen. Und immer habe ich mich gefragt, ob ich den Film wohl genauso schön gefunden hätte, wenn es umgekehrt gewesen wäre, ein junges Mädchen verliebt sich in einen alten Mann.
Er verstummt.
Ich kenne den Film, sage ich schließlich.
Sie kennen ihn? fragt er.
Ja. Ich glaube nicht, daß eine Liebe zwischen einer jungen Frau und einem alten Mann denselben Reiz hätte.
Doch, doch, den Reiz schon, sagt er. Den Reiz schon. Was Sie meinen ist… nicht die selbe Schönheit, nicht dieselbe Poesie…
Wie lange ist ihre Partnerin schon tot? frage ich.
Meine Frau… meine Frau… ich weiß nicht mehr, wann sie gegangen ist. Vor zehn Jahren vielleicht, oder fünfzehn, oder fünf. Vielleicht erst vorgestern.
Bestimmt nicht, sage ich und lache, doch er bleibt stumm. Ich räuspere mich.
Und seitdem leben Sie allein? frage ich.
Ja.
Und Sie haben sich nie registrieren lassen?
Doch.
Er lacht.
Ich habe meine Frau mitregistrieren lassen. Ich habe gesagt, sie sei bettlägerig und könne keinesfalls persönlich kommen. Ihren Personalausweis habe ich jedes Jahr selbst erneuert und als Beweisstück für ihre Existenz vorgelegt.
Und dieses Jahr?
Ich wollte nicht mehr. Sie ist schon zu lange fort.
Es ist schon zu dunkel, als daß ich seine Gesichtszüge noch erkennen könnte, doch es scheint ihm nichts auszumachen.
Wenn der Winter kommt, kann ich Sie nicht mehr besuchen, sage ich in die Stille.
Warum nicht? fragt er.
Bei einem Temperatursturz unter minus fünf Grad ist für Frauen nur noch Innenarbeit erlaubt, sage ich.
Vielleicht haben wir dieses Jahr einen warmen Winter, lächelt er.
Er steht auf, dreht das Licht an und spielt wieder Musik.
Die schönste Zeit für mich ist, wenn die Sonne auf- und untergeht, sagt er eine Woche später. Ans Fenster gelehnt beobachtet er, wie der Tag hinter den Horizont sinkt.
Als von der Sonne nur noch die Farbe in den Wolken zurückgeblieben ist, dreht er sich zu mir um.
Ich hatte heute einen Traum, sagt er. Von Ihnen. Sie sind vor mir hergelaufen. Ich bin Ihnen nachgelaufen, ich hatte vor irgendetwas Angst, aber Sie waren so schnell… Als ich mich umdrehte, lief meine Frau hinter mir, und mit ihr lief der Tod. Ich hatte vor ihr Angst… Und nur Sie konnten mich retten. Aber Sie waren zu schnell für mich. Ich mußte stehenbleiben, und meine Frau hat mich eingeholt, sie hat mich in den Arm genommen, aber ihr Gesicht war schwarz-weiß – sie sah aus wie auf dem Photo, und sie duftete, wie sie immer roch, kurz vor Weihnachten, nach Lebkuchen und ein bißchen nach Rosenseife, auch ein bißchen nach Staub und Mottenkugeln, weil sie zu dieser Zeit immer die warme Kleidung trägt, die das ganze Jahr über im Kasten gelegen hat. Sie flüsterte, und ihre Stimme klang wie damals, aber hinter ihr stand der Tod, und vorne, mit Ihnen, lief das Leben, weit, weit weg, immer weiter, und ich hatte Angst, Angst vor ihr, meiner Frau, weil hinter ihr der Tod stand, und wollte weglaufen von ihr. Aber sie verstand es nicht und weinte und sagte, sie brauche mich und ich dürfe sie nicht verlassen.
Er schweigt kurz.
Als ich aufgewacht bin, war ihre Stimme immer noch in meinen Ohren. Aber jetzt… Er wendet den Blick ab. Jetzt weiß ich nicht mehr, wie sie geklungen hat.
Lange sprechen wir nicht. Reglos steht er vor dem Fenster, hinter ihm wandelt sich die Farbe des Himmels langsam von blau zu schwarz, und manchmal lassen die Wolken ein paar Sterne aufblitzen. Draußen beginnt es zu schneien. Zuerst sind es nur wenige Flocken, die vorsichtig am Fenster vorbei auf die Erde schweben, doch bald schon fallen sie schneller und dichter.
Es schneit, sage ich.
Der Winter kommt, sagt er.
Er setzt sich nicht, geht nur einige Schritte vom Fenster weg.
Plötzlich sieht er sich im Zimmer um, als sähe er es zum ersten Mal. Dann lächelt er und spielt wieder Musik.
Das kennen Sie bestimmt noch nicht. Es war ihre Lieblingssängerin.
Wir lauschen ihrer Stimme, bis es draußen ganz dunkel ist und die Straßenlaternen die Flocken kurz aufleuchten lassen, ehe sie zu Boden fallen. Irgendwann knistern meine Schritte im Schnee.

(1998)