Barbara Steif (16)

Verboten

Er drehte sich drei Mal um. Ob ihn wohl jemand dabei gesehen hatte?

Sein Herz klopfte. Er ging einen anderen Weg, als er gekommen war. »Nur keine Aufmerksamkeit erregen. In einem kleinen Ort wie diesem fällt alles auf«, dachte er.

Eine alte Frau kam ihm entgegen. Er kannte sie. Verzweifelt hielt er sich ein Stofftaschentuch vor das Gesicht und täuschte ein Niesen vor. »Gesundheit, junger Mann!«

Er verachtete sie. Alle die, deren eigenes Leben zu langweilig war, alle die, die sich in das Leben anderer einmischen mussten.

Er spürte, wie seine Hände feucht wurden. Er begann zu schwitzen. Nervös suchte er nach seinem Autoschlüssel. Nicht auszudenken, wenn er ihn verloren hätte. Die Vorstellung, danach suchen zu müssen, noch einmal den selben Weg zurück gehen zu müssen, trieb ihm den Schweiß ins Gesicht.

Er fand ihn und spürte beruhigt das kühle Metall zwischen den Fingern. Er sah sein Auto. Seine Schritte beschleunigten sich. Er begann zu laufen, kam außer Atem. Bald würde er es hinter sich haben. Er erreichte das Auto.

Von hinten schnappte eine Hand nach ihm. Er versuchte sich loszureißen, wusste aber, dass es zwecklos war. Er hörte die Stimme, die er erwartet hatte.

»Poldi! Des woar des letzte moal, dast in der Konditorei a Turtn gessn host! Du woast eh, was da Doktoa gsagt hat!«