Melanie P. Strasser (16)

Epilog

Paul Celan in großer Dankbarkeit gewidmet

Getrennt
Fallen wir ineinander,
Jeder bei seiner Nacht,
Jeder bei seinem Tode.

Nichts, das zwischen uns steht,
Uns überflutend.
Das Nichts, das uns einander
erst nahe bringt.

Zwischen Immer und Nie –
Ins Dunkel eingeflochtene Silben
Zeit – von Bewegungen durchtränkt,
Aus dem Auge hervorströmend.

In der Stunde, der Windstille
War ich hörbar –
Doch starr sanken Worte
In sich zusammen
Kaskadenartig
Sich verirrend, verwirrend
Aufbäumend, überschäumend –

Sterbend, ehe sie dich umklammerten.

Sprachloses Innen
Vollgesogen mit Ungesagtem
Vergewaltigt von sich übereinander türmenden,
Ineinander verkrallten
Sprachsplittern –
Uns zerreißend.
Zerstückelnd.
Zerbrechend.
Zer –
Sagend.