Melanie Strasser (16)
Schnabeltier-Elegie
Stehen, unter dem schweigenden Wort
Wie Pferdegetrampel hallt es
In meiner blauen Leere wider
Zerreißt mir die Ohren mit seinem Gebrüll
Grün ist das Wort, grün
Und du bist der Schnee
Hörst du es zerblühen unter unserem Atem
Siehst du den Schleier zwischen uns
Die fleischlose Masse in deinem Spiegel
Zerbricht in meinen schneeigen Augen
Zittert wie Eidotter
Und ich muss weinen ob deiner Nachtheit
Wenn das Schnabeltier erwacht
Wird es aufschluchzen im Frisierladen
Und die Honigsonne wird erfrieren
Denn die Schönheit ist eine Säge
Weiß ist das Meer, weiß
Und ich bin das Blut
Wir können uns nicht berühren
Denn es ist stets eine Sternreise bis zu dir
Stehen, unter dem schwebenden Stein
Das Schnabeltier wird erblinden
Weil die Dinge zu nahe sind
Und der Raum zu groß
Lass uns nachtwärts ziehen
Versinken, ertrinken im Sternengewirr
Bis das Schnabeltier stirbt
Unter dem schweigenden Wort
Bis das Schnabeltier stirbt