Svetlin Simenov (17)

Am Ende der Nacht

Ich fuhr durch tausend Länder
und fragte die Menschen nach dir.
»Ich bin hier ein Fremder.
Wo ist meine Göttin, sagen sie mir?«
Sie schauten mich an und gingen weiter.

»Warum sollte ich suchen«,
habe ich mich mehrmals gefragt
und habe entdeckt, dass meine Seele
ihre Heimat nie gefunden hat.

So ging ich nach vorne, fremd in dem Fremden,
um etwas zu suchen, was hat keine Enden,
um nach etwas zu streben, was ich nie spüren kann.
Wie viele Jahre, seitdem das begann.

Ich weiß aber, dass du dort bist,
da habe ich keine Bedenken.
Bis du meinem Leben einen Sinn gibst,
werde ich an deine Augen denken.

Ich habe den Fluss meines Lebens gefunden.
Ich habe gewartet am Ufer. Auf dich.
Ich flehe dich an, mich zum Segelboot zu führen.
Ich werde nicht mehr schreien, nicht.

Kein Sonnenstrahl zerriss die weiße Finsternis.
Es blieb nur die Taube der Hoffnung,
die hält mich am Leben und schützt vor Erschöpfung.
So wirst du für immer bei mir sein, hab ich gedacht.
Ich warte auf dich am Ende der Nacht.