Barbara Ritter (16)


Ich weiss

Tränen hab‘ ich keine mehr.
Mein Kissen hat alle gierig aufgesogen.
Zurück bleibt eine Leere,
in der alle Worte versinken.

Meine Hände streicheln über meinen Bauch;
streicheln dich.
Wie gross bist du?
Wenige Zentimeter, nicht mehr.
Du lebst mit mir, schmiegst dich an mich, wächst.
Vielleicht hast du meine blauen Augen,
oder denselben sturen Kopf.
Meine Gedanken drehen sich um dich.
Fühlst du dich geborgen bei mir?

Wieder will ich weinen, weil mich die Schuld erdrückt;
doch keine Träne ist übrig.
Trost gibt es keinen mehr
und eine Erklärung rechtfertigt nichts.

Ich weiss das.

Das Elend schnürt mir die Luft ab,
als das Surren des Saugers die Stille durchbricht.
Mit einem Schlürfen zieht er dich in seinen Schlauch,
schluckt deinen kleinen Körper.
Das leise Gurgeln und Glucksen will nicht aufhören.

und weg bist du.

Bitte hasse mich nicht.