Susanne Müller (16)

Frieden

Auf kaffeebraunen Stühlen an klein rund metallenen Tischen sitzen auf grauen Asphaltplattenrechtecken, auf dem Tisch ein schmales Glas mit hellem Kaffee, italienisch, und Zucker in bunten Säckchen am Rand des Tellers, und den Platz betrachten und die still sauberen Häuserfronten mit Läden und bunten Aufschriften in hauptplatzstädtischer Vielfalt, fast alle gleich hoch; Palmen bei den Tischen der Cafés, und in der Mitte des Platzes das Steinmonument mit faltengewandeten Heiligenfiguren, zu dem Treppen hinaufführen; Menschen vorbeigehen, eilen und schlendern sehen und Kinder mit Tretrollern und mit leisem Blick von außen ihnen hinterherschauen, tatenlos fast und auf jeden Fall pflichtlos sitzen, ein Bein über das andere, die Zeitschriften noch auf dem Tisch; leise Geräuschkulissenwelle rollt von den Straßen her; auf den Stufen am Monument küsst sich ein Pärchen, und manchmal ruht der Wind über dem Platz, und Sonnenlicht fällt auf das Pflaster, das weiß wird, und der Nachmittag strahlt ein wenig auf.

Ich mag das Café am Hauptplatz.