Elisabeth Klar (15)

 

Flussgedanken

Nicht festzuhalten,
der Baum,
der sich weit über
den breiten Fluss beugt,
die Äste,
die sich von mir weg
zum anderen Ufer strecken.
Ein großer, starker Arm,
mit braunen Adern
und winzigkleinen, grünen
Blättern,
die durch die
Sonne unterschiedlich
leuchten
Wie er sich seufzend
hinunter beugt,
sich die Astspitzen
nach dem Wasser strecken
die Sonne,
die kleine Spiegel im Wasser findet
und ihn golden glitzern lässt
den Fluß,
und ich sitze hier oben,
vor mir das schwarze Stahlgitter,
durch das ich diese Szenerie
betrachte
und alles, woran ich denke,
ist, wie fasse ich es in Worte?
Auch die feinen Schatten der Äste,
die auf meinem Blatt tanzen,
trotz allem,
nicht festzuhalten.