Zhivko Assenov (17)

 

Zu neuem Ufer

Er sitzt allein am Strand und sieht den Sonnenuntergang. Es ist still. Niemand ist da. Nur seine Gedanken und Träume. Der Novemberregen spielt mit den Meereswellen. Die Finsternis umfasst ihn. Er schließt seine Augen und fühlt sich, als ob er schwebt. Sein Körper ist verschwunden. Nur seine Seele bleibt. Er fühlt sich frei aber etwas fehlt ihm. Und dann kommt sie. Ihre Augen sind tief. Ihr Lachen ist rein. Sie ist so hold.

Er weint. Er war glücklich aber jetzt weint er. Denn sie kann nicht bei ihm bleiben. Das Schicksal hat sie getrennt. Ohne sie ist sein Leben nur eine Pflicht. Es gibt keine Freude mehr. Alles ist sinnlos.

Er fühlt sich allein und verdammt.

Die Nacht kommt. Der sternenübersäte Himmel ruft ihn. Er ist verzweifelt. Will er auf der Erde bleiben, wo ihn alles an sie erinnert, oder geht er weg? Kann er hier wieder glücklich sein? Findet er Kräfte wieder verliebt zu sein?

Nein. Seine Stelle ist nicht hier. Auf der Erde gibt es so viel Schmerz.

Seine Seele entfernt sich. Er will alles vergessen. Die Erinnerungen verletzen ihn. Sie verletzen ihn sterblich. Die Wahl ist getroffen.

Vor der Dämmerung glänzt ein neuer Stern auf dem Himmel. Das ist sein Stern.