Sonja Harter (17)
domtürme
überschatten nasse gassen
beschützend fast
tauchen sie den tag
in nächtliche finsternis
doch geborgenheit
verliert ihren sinn
in der kälte
des schattens
da hilft keine kirche
wolkentürme
trüben feuchte täler
unheimlich fast
hüllen sie die freude
in schwere traurigkeit
trauer bleit
den blick
aus taubem mund
quiltt wasser
tropft auf keine
glieder mehr
wir haben keine
flügel
und worte
machen unfrei
doch schweigen hüllt
in stille
sprachlosigkeit
macht mittellos
und was vermag
trauer außer
bleiblicken und
taubem mund
kein blick
lässt sich erwidern
jeder kuss bleibt
feucht
denn was ich liebte
waren meine flügel
die dunkelheit
dieses ortes
nimmt dem
mond sein recht
und uns die angst
sich verstecken
zu müssen
voreinander
schweres grün
einst unbeschwerter blätter
trübt spätsommerlich
ein landschaftsbild
leichtes rot
nun trockenen lebens
erhellt vorherbstlich
den ersten baum
in dieser zeit
schweigt das leben
gefangen vom schauspiel
des mächtigen kampfes
zwischen wind
und nebel
in diesen tagen
stirbt ein leben
gezeichnet vom wechsel
der unwiderstehlichen gewalt
zwischen sommer
und herbst
leben
und sterben
dem winter entgegen