Julia Wurzinger (10)
Schiffbrüchige Seeleute
Im Jahr 2375 segelte der gefürchtete Kapitän Rolf Rotbart
mit seiner Tochter Caroline über die sieben Weltmeere. Seine
Mannschaft bestand aus je 20 Matrosen und 2 Köchen. Sie waren
gerade dabei, mit ihrem Schiff »Rotes Feuer« über
den Indischen Ozean zu segeln, als ein furchtbarer Sturm aufkam.
Das Wasser schoß nur so in das Schiff, dass die Mannschaft
mit dem Wasserschöpfen gar nicht mehr nachkam. Rettungsboote
wurden heruntergelassen. Unglücklicherweise lief das Schiff
auch noch auf einen Felsen auf, sodass es um die Mannschaft ganz
geschehen war.
Wie durch Zufall konnten sich Kapitän Rolf Rotbart und seine
Tochter Caroline retten. Sie strandeten auf einer einsamen Insel.
Von Schiff und Mannschaft war nichts mehr zu sehen. Die beiden
hatten ein paar Dinge mit. Das waren: ein Taschenmesser, einige
Seile und eine Regenplane. Sie beschlossen, das Beste daraus zu
machen. Sie bauten sich mit viel Mühe ein Zelt auf. Sie ernährten
sich von Kokosmilch.
Es vergingen viele Jahre. Kapitän Rolf Rotbart wurde alt.
Seine Haare ergrauten langsam. Caroline war ein hübsches
Mädchen geworden. Kapitän Rolf Rotbart erkrankte an
einer schlimmen Grippe. Selbst alle Bemühungen seiner Tochter
konnten ihn nicht heilen. Er starb im hohen Alter.
Eines Tages kam ein Schiff herangefahren und hielt an der Insel.
Der Sohn des Kapitäns vom Schiff verliebte sich in die Tochter
des verstorbenen Kapitäns. Er nahm sie mit und heiratete
sie dann später. So nahm alles ein gutes Ende. Ihren Vater,
den gefürchteten Kapitän Rotbart und ihre eigene Kindheit
aber vergaß sie nie.