Lisa Heidinger (9)
Der geheimnisvolle Ritter
Vor mehr als 900 Jahren erbaute ein Mann die Burg Saaleck. Seine Nachfahren übernahmen die Burg, als er starb. Und nach denen übernahm sie ein Herrscher. Er forderte die Gemeinde auf, ihm alle eisernen Gegenstände zu geben, um sie zusammenzuschmelzen und daraus Rüstungen und Schwerter zu machen. Die, die ihm nicht gehorchten, wurden vom Turm gestürzt. Die Leichname wurden in eine Art Gefängnis geworfen, das einem Brunnen ohne Wasser ähnelte.
So stellte er sich eine Armee aus jungen Männern zusammen, ausgestattet mit den vom Schmied angefertigten Rüstungen und Schwertern.
Ende des 18. Jahrhunderts griff Napoleon Bonaparte an. Er hatte mehr als 1500 Leute. Doch die Armee vom Herrscher der Burg Saaleck hatte noch nie einen Krieg geführt, darum wollte keiner den Heldentod sterben und alle flohen. Napoleon hatte also auch die Burg Saaleck erobert!
Am nächsten Tag bemerkte er jedoch, dass er seinen linken Socken zu Hause vergessen hatte. Ein lautes Fluchen war zu hören!
Eine Stunde später zog sich Napoleon mit seiner Armee zurück. Der Leibwächter Napoleon's schlief in seiner Ritterrüstung im Stehen ein.
Inzwischen rostete diese.
Als er aufwachte, konnte er weder sich bewegen, noch raus aus der Rüstung.
Nach einer Woche starb er an Hunger und Durst.
Einen Tag später kam der Herrscher zurück.
Als er in den Kleiderschrank schaute, lag Napoleon's Unterhose drin. Da er nicht wollte, dass Napoleon wiederkomme, schickte er die Unterhose per Eilboten nach Frankreich. So schlossen Napoleon und der Herrscher Freundschaft.
Doch kaum war der Eilbote weg, wurde des Herrschers Leibwache erstochen. Der Herrscher wollte nachsehen, wer der Verräter war, der einen seiner Leute umbrachte.
Doch kaum war er aufgestanden, kam ihm eine Ritterrüstung mit bluttriefendem Schwert entgegen. Der Herrscher zog seine Waffe und stach auf die Ritterrüstung ein. Vergeblich! Denn er wusste nicht, dass der Geist des Leibwächters Napoleon's drinsteckte.
Zum Glück kam gerade des Herrschers Haushexe vorbei und verbannte den Geist für immer in die Hölle. Einen Monat später lud der Herrscher Napoleon ein, um auf der Burg Saaleck ein Fest mit ihm zu feiern.
Napoleon nahm gerne an und beide unterschrieben einen Friedensvertrag.