In Graz ist ein wunderschöner Gastgarten. Er wird Krebsenkeller
genannt, obwohl es gar keine Krebse gibt.
Ein Fischer am Meer, der seit Jahren keine Fische, Krebse oder
Hummer gefangen hatte, hörte eines Tages von dem Krebsenkeller.
Er wollte Krebse essen und legte sein Geld zusammen, um ein Flugticket
nach Österreich zu kaufen. Der Fischer hatte genug Mäuse
und saß bald in einem Flugzeug. Immer weiter entfernte sich
der Fischer von dem Meer und bald sah es nur noch aus wie ein
blauer Farbklecks.
Der Fischer hatte seiner Frau nicht gesagt, dass er wegflog.
Doch er sehnte sich nach ihr.
Langsam schlief er ein.
Nach vielen Stunden kam der Fischer in Österreich an. Vom
Grazer Flughafen aus spazierte er geradewegs zum Hauptplatz.
Der Fischer hatte eine Landkarte mit und gin Richtung Sackstraße.
Er freute sich schon auf einen in Reis gehüllten Krebs.
Der Fischer konnte zum Glück Deutsch.
Schon erkannte er ein Schild, auf dem Krebsenkeller stand. Ein
großer Krebs war aufgezeichnet.
Der Fischer ging in das Lokal. Ein bisschen Monaeten hatte er
noch. Das Geld reichte genau für sein Krebsmenü. Langsam
ging er zu der Dame, der das Lokal gehörte.
Sie hieß "Siuka".
Der Fischer wendete sich an sie und sagte: "Ich bestelle
das Hauptmenü! Krebs in Reis gehüllt."
Die Dame war sehr verdutzt.
"Entschuldigung!" sagte sie. "Ich will ja nicht
frech sein, aber, haben sie eigentlich die Speisekarte gelesen?"
Der Fischer erwiderte: "Nein! Aber es heißt doch Krebsenkeller,
da muss das Hauptmenü Krebs sein!"
Die Dame vom Krebsenkeller lachte. "Aber nein! Auf der Gedenktafel
ist zu lesen, dass Ursula die Hausfrau als erste Krebskellerwirtin
bekannt ist."
Der Fischer weinte, er hatte keine Arbeit mehr, sein Frau verlassen
und alles für einen Krebs, den es nicht gab.
Da schlug Frau Siuka vor, dass er bei ihr arbeiten könne,
weil eine Wirtin blind geworden sei.
Der Fischer telefonierte mit seiner Frau, die ein bisschen böse
auf ihn war, weil er weggeflogen war, ohne es ihr zu sagen. Der
Fischer arbeitete eine Woche im Krebsenkeller und schickte das
verdiente Geld seiner Frau.
Sie kaufte sich ein Flugticket nach Österreich und ging den
gleichen Weg wie ihr Mann.
Sie rannte ihm entgegen und machte einen Luftsprung über
einen Meter.
Bald hatten sie das nötige Geld und kauften sich ein kleines
Haus in Graz.
Vielleicht triffst du den Fischer, wenn du in den Krebsenkeller
gehst!