Lisa Heidinger, 10 Jahre, Leibnitz

DER KREBSENKELLER

In Graz ist ein wunderschöner Gastgarten. Er wird Krebsenkeller genannt, obwohl es gar keine Krebse gibt.

Ein Fischer am Meer, der seit Jahren keine Fische, Krebse oder Hummer gefangen hatte, hörte eines Tages von dem Krebsenkeller. Er wollte Krebse essen und legte sein Geld zusammen, um ein Flugticket nach Österreich zu kaufen. Der Fischer hatte genug Mäuse und saß bald in einem Flugzeug. Immer weiter entfernte sich der Fischer von dem Meer und bald sah es nur noch aus wie ein blauer Farbklecks.

Der Fischer hatte seiner Frau nicht gesagt, dass er wegflog.
Doch er sehnte sich nach ihr.
Langsam schlief er ein.

Nach vielen Stunden kam der Fischer in Österreich an. Vom Grazer Flughafen aus spazierte er geradewegs zum Hauptplatz.
Der Fischer hatte eine Landkarte mit und gin Richtung Sackstraße.
Er freute sich schon auf einen in Reis gehüllten Krebs.
Der Fischer konnte zum Glück Deutsch.

Schon erkannte er ein Schild, auf dem Krebsenkeller stand. Ein großer Krebs war aufgezeichnet.

Der Fischer ging in das Lokal. Ein bisschen Monaeten hatte er noch. Das Geld reichte genau für sein Krebsmenü. Langsam ging er zu der Dame, der das Lokal gehörte.
Sie hieß "Siuka".
Der Fischer wendete sich an sie und sagte: "Ich bestelle das Hauptmenü! Krebs in Reis gehüllt."
Die Dame war sehr verdutzt.
"Entschuldigung!" sagte sie. "Ich will ja nicht frech sein, aber, haben sie eigentlich die Speisekarte gelesen?"
Der Fischer erwiderte: "Nein! Aber es heißt doch Krebsenkeller, da muss das Hauptmenü Krebs sein!"
Die Dame vom Krebsenkeller lachte. "Aber nein! Auf der Gedenktafel ist zu lesen, dass Ursula die Hausfrau als erste Krebskellerwirtin bekannt ist."

Der Fischer weinte, er hatte keine Arbeit mehr, sein Frau verlassen und alles für einen Krebs, den es nicht gab.
Da schlug Frau Siuka vor, dass er bei ihr arbeiten könne, weil eine Wirtin blind geworden sei.

Der Fischer telefonierte mit seiner Frau, die ein bisschen böse auf ihn war, weil er weggeflogen war, ohne es ihr zu sagen. Der Fischer arbeitete eine Woche im Krebsenkeller und schickte das verdiente Geld seiner Frau.
Sie kaufte sich ein Flugticket nach Österreich und ging den gleichen Weg wie ihr Mann.

Sie rannte ihm entgegen und machte einen Luftsprung über einen Meter.
Bald hatten sie das nötige Geld und kauften sich ein kleines Haus in Graz.
Vielleicht triffst du den Fischer, wenn du in den Krebsenkeller gehst!