Tanja Plagemann (11)

Die Reise

Die gute Nachricht

Tom saß gerade an seinen Schularbeiten, als seine Mutter ins Zimmer stürzte. »Tom, ich muss dir etwas berichten.«

»Worum geht es denn?«

»Um deine Sommerferien«, antwortete seine Mutter. »Du wolltest doch schon lange mal eine Reise ganz allein machen, stimmts?«

»Ja, da hast du Recht!«

»Meine Schwester hat einen Sohn, der dich gerne kennen lernen würde. Sie wohnen in Wien.«

Tom war erstaunt, denn er hätte seiner Mutter das nicht zugetraut.

»Samstag geht es los, da kommt dein Zug um 10.00 Uhr. Du wirst in einem ICE bis nach Wien fahren. Dort holen dich meine Schwester und ihr Sohn Kai ab.«

Am Samstag war Tom sehr aufgeregt. Er konnte es kaum erwarten, doch als es endlich 9.00 Uhr war und sie zum Bahnhof in Frankfurt fuhren, hatte er plötzlich ein Angstkribbeln im Bauch. Als sie am Bahnhof waren, lösten sie eine Fahrkarte. Tom konnte nur staunen, wie viel Geld seine Mutter für ihn ausgab. Zehn Minuten später kam auch schon der Zug und Tom drückte seine Mutter zum Abschied noch einmal fest. Sie gab ihm noch viele Ratschläge und Anweisungen mit auf den Weg. Danach nahm er sein Gepäck und stieg in den Zug. Nun rollte der Zug langsam aus dem Bahnhof.

Der leckere Kuchen

Als Tom ins Abteil kam, fand er nur noch einen freien Platz neben einem Mann, der einem Angst einjagen konnte. Tom fragte höflich, ob der Platz noch frei wäre. Der Mann antwortete: »Ja!« Tom legte seinen Koffer in das Gepäcknetz, aber nahm die Tasche mit an seinen Platz.

Er hatte großen Hunger. Da bot ihm der Mann ein Stück Kuchen an, das Tom sofort annahm, ohne groß zu überlegen. Er probierte erst, aber aß es dann doch ganz auf.

Nach kurzer Zeit war er sehr müde und schlief nach ein paar Minuten tief und fest. Der Mann stieg an der nächsten Station aus.

Als Tom wieder aufwachte, fuhr der Zug gerade wieder aus einem Bahnhof heraus: WIEN!

Der letzte Teil der Reise

Tom war entsetzt, denn er hatte zu lange geschlafen. Er wollte gerade schauen, ob der Mann noch da war, da fuhren sie in einen Tunnel. Der schien kein Ende zu nehmen.

Nach einer halben Stunde kamen sie endlich ans Tageslicht.

Nach kurzer Zeit fuhren sie wieder in einen Tunnel und brauchten diesmal weniger Zeit, um ans andere Ende zu kommen. Und da erklang eine Stimme aus dem Lautsprecher: »Wien Hauptbahnhof, Endstation, bitte alle aussteigen!«

Tom sagte sich: »Das war wohl Wien Süd gewesen. Ich dachte, ich hätte Wien Hauptbahnhof verpasst.«

Fröhlich stieg er aus dem Zug und hatte sich auch sehr schnell mit Kai angefreundet. Tom schrieb seiner Mutter jede Woche eine Karte und verbrachte eine schöne Zeit bei Kai.