Irene Diwiak (12)

Die Super-Maschine

Rums! Krach! Bum! Quietsch! Mit solchen und ähnlichen Geräuschen wurde Herr Anton Bobeck aus den Träumen gerissen. Wie immer kam jener Lärm aus dem Nebenzimmer, in dem Gernot Riegler zur Untermiete wohnte.

»Ach Gott!« stöhnte Herr Bobeck und kroch aus dem Ehebett. »Ich komm gleich wieder, Elisabeth!« flüsterte er seiner Frau zu, zog seine Pantoffeln an und ging hinaus auf den Flur. Er wollte Gernot Rieglers Tür aufreißen und brüllen, aber er schaffte es nicht, die Türe klemmte. »Riegler, kommen Sie sofort heraus!« schrie er und stampfte fest auf den Boden.

Endlich ging die Türe auf. Der sehr zarte und sehr junge Mann trat heraus. Er hatte eine kecke Zahnlücke, und eine etwas schief sitzende Brille thronte auf seiner ebenfalls etwas schief sitzenden Nase. »Ach grüß Gott, Herr Bobeck!«, sagte er und streckte sich. »Was machen Sie denn für einen Lärm?«

Anton machte einen wütenden Gesichtsausdruck. »Ach ja?« fragte er zähneknirschend. »Ich mache Lärm?«

»Ja!« Gernot Riegler nickte eifrig mit dem Kopf. »Gerade haben Sie gebrüllt und gestampft, dass es dröhnte! Aber kommen Sie rein!« Herr Riegler machte eine einladende Geste.

Herr Bobeck trat mit verzogenem Gesicht ein. Es roch etwas streng, nach Schmieröl und Rauch. Beinahe sehnsüchtig erinnerte er sich an die Zeit zurück, als dieses Zimmer noch die Küche war und es immer herrlich nach Kräutern und Früchten geduftet hatte.

»Also, warum haben Sie so geschrien?«, fragte Herr Riegler, als er und Herr Bobeck um einen staubigen Klapptisch saßen.

»Also, ich und Lärm, was erlauben Sie sich?« brüllte Bobeck, dass es dem verhältnismäßig winzigen Gernot die Schlafhaube vom Kopf wehte. Er war nämlich schon im Schlafanzug.

»Na ja …«, meinte Anton, als er sich seine Mütze wieder sorgfältig auf den Kopf drückte. »Damit Sie mich nicht falsch verstehen, aber dieses Krach und Bums in der Nacht ist schrecklich!«, meinte er, nachdem er sich vom ersten Wutanfall erholt hatte. Jetzt erst fiel ihm auf, dass die Geräusche verschwunden waren, seitdem Gernot die Tür geöffnet hatte.

»Ach, das stört Sie!«, rief dieser überrascht. Er eilte in die andere Ecke des Raumes und nahm ein Metallding vom Regal. Vom Boden aus war es ungefähr kniehoch. Oben und unten war je eine kleine Öffnung. »Es tut mir Leid, dass ich Sie geweckt habe, aber ich musste bis jetzt an meiner neuen Maschine bauen, das macht halt Lärm!«, entschuldigte er sich und stellte das Ding auf den Klapptisch.

»Was kann sie denn, die Maschine?« fragte Herr Bobeck und tat, als würde sie ihn kein bisschen interessieren.

»Oh«, sagte Gernot Riegler geheimnisvoll »die kann alles!«

Da brach Anton in ein richtig unechtes, hysterisches Lachen aus. »Hahaha! Köstlich! Hohoho! Das ist ja unmöglich, eine Maschine, die alles kann! Wie witzig Sie sind, Herr Riegler! Hihihihi!«

»Ach ja?«, fragte Gernot trotzig. »Meine Maschine kann aber alles! Sie werden ja sehen!«

Herr Bobeck hatte sich wieder beruhigt und meinte kampflustig: »Das ruft ja förmlich nach einer Wette! Na gut, also: Bringen Sie mir Morgen die Maschine! Wenn sie alles, und damit meine ich alles, kann, dann können Sie ein Jahr lang gratis zur Untermiete wohnen und ich kaufe Ihnen die Maschine um zirka 1 000 Euro ab. Sollte sie aber nicht alles können, dann …«, Anton lachte nochmals, »dann bekomm ich das Dreifache von meinem Geld zurück und Sie ziehen aus!«

Herr Riegler überlegte kurz, ob er darauf eingehen sollte, meinte dann aber: »Okay!«

»Wunderbar, dann haben wir endlich wieder was zu lachen!«, prustete Bobeck und verließ, laut lachend über seinen guten Witz, das Zimmer des Erfinders.

Gernot Riegler saß an seinem Klapptischchen und grübelte. Plötzlich sprang er auf und rief: »Ich hab die Idee!« Er stellte seine Maschine neben sein Bett und ging beruhigt schlafen. Natürlich war es nicht möglich, eine Maschine, die alles kann, zu erfinden, aber dafür hatte Gernot eine ganz andere Idee, eine geniale …

»Guten Morgen, Elisabeth-Mäuschen!«

»Morgen, Anton-Bärchen!« Die Bobecks krochen aus den Betten und zogen sich die Pyjamas aus. »Hör mal, Elischen, heute werden wir etwas sehr Lustiges erleben, das sag ich dir!«

»Ach ja?«, fragte Elisabeth Bobeck unbeeindruckt, und zog sich die Bluse über. »Kommt meine Mutter heute wieder zu Besuch?«

»Hahaha! Der Witz ist zwar schon uralt, aber ich find ihn trotzdem genial! Hihihihi!« Herr Bobeck schlug sich vor Lachen auf die Schenkel.

Frau Bobeck fand es zwar seltsam, wie sehr er diesen Schwiegermutter-Witz immer noch mochte, zog sich ihren schmutzig grauen Arbeitsrock an und fragte: »Und was wird heute so komisch sein, Anton?«

»Oh, unser lieber Untermieter Riegler hat eine Maschine gebaut. Die kann alles! Das ist ja unmöglich, hab ich ihm gesagt! Aber er will es mir heute unbedingt beweisen. Elisabeth, ich sage dir, das wird das Geschäft unseres Lebens!« Und dann erzählte er ihr, um was er gewettet hatte.

Elisabeth Bobeck nickte nicht ganz überzeugt mit dem Kopf.

Am Küchentisch saß der Sohn der Bobecks, der sechsjährige Johannes, und aß Haferflocken. »Schmatz, schmatz, Herr Riegler war da, schluck, rülps, der hat gefragt, ob ihr wach seid und wann er mit seiner Maschine kommen soll. Ich habe, würg, würg, gesagt, um 12.00 Uhr wäre es euch recht, hust, hust!«, sagte dieser mit vollem Mund und schüttete noch mehr Haferflocken in die Schüssel.

»So?«, fragte Anton und blickte auf die Uhr. »Das ist in zwei Stunden und zwanzig Minuten.«

»Au fein! Dann können wir Scrabble spielen!«, schrie Johannes Bobeck und holte das Spiel aus dem Kasten.

Langsam wurde es Anton zu bunt. Fünf Mal in Folge hatte er jetzt schon verloren, nur weil seine Familie fand, dass es die Wörter »Aschbralligkle«, »Pambanie« und »Urshpranke« nicht gab. Er war schon knapp dabei, das Spiel wie ein Kleinkind vom Tisch zu hauen und »Das war unfair!« zu brüllen, als die Tür aufging. Herr Riegler kam herein, mit seiner Maschine. Erleichtert packte Herr Bobeck das Spiel ein und machte den Tisch sauber, damit Gernot Riegler die Maschine darauf stellen konnte. Die hatte sich seit gestern nicht verändert. Immer noch war es bloß ein Metallkasten, der oben und unten ein Loch hatte.

»Handlich!«, fand Elisabeth Bobeck.

»Handlich und praktisch!«, fügte Herr Riegler hinzu.

Johannes fand Maschinen fad und wollte in sein Zimmer gehen.

»Johannes, sei freundlicher und sag wenigstens guten Tag oder lächle!«, schrie ihm seine Mutter nach, aber der Junge tat, als hörte er nichts.

»Kein Problem, mein Fräulein, meine Maschine kann alles, auch den frechen Bengel zurückholen!«, sagte Gernot ganz ruhig.

»Ach was!«, rief Anton Bobeck empört. »Lügnerei!«

Aber Herrn Riegler war das egal, er zeigte auf die obere Öffnung des Metallkastens und erklärte Elisabeth: »Bitte da rein rufen.«

Frau Bobeck nahm die Maschine in die Hand und rief »Johannes, wenn du nicht gleich freundlich bist, dann …« in die Öffnung. Und wirklich, der Bobecker Junge drehte um und kam zurück. Nicht, weil die Maschine irgendetwas getan hätte, sondern weil seine Mama mit einem Metallding vor der Schnauze sehr seltsam aussah. Er grinste, dann ging er zu Herrn Riegler und schüttelte ihm die Hand.

»Braver Bub, jetzt kannst du spielen gehen!«, sagte Gernot Riegler zufrieden nickend.

»Das … das … das war noch kein Beweis!«, keuchte Anton Bobeck.

»Nein, natürlich nicht!«, stimmte Gernot zu und dann, an Elisabeth gewandt: »Wollen Sie vielleicht Tee, Frau Bobeck?«

Sie nickte geschmeichelt.

Herr Riegler stand auf und ging zum Herd. »Also, mit dieser Maschine ist Teekochen einfacher als je zuvor. Ich möchte beinahe sagen: wie von selber. Sie müssen einfach nur Wasser heiß machen und in eine Tasse schütten. Damit ist alles getan.«

»Dann haben wir aber nur heißes Wasser und keinen Tee!«, bemerkte Herr Bobeck triumphierend.

»Gut beobachtet! Aber den Rest macht die Maschine. Die Maschine in die Höhe halten … so etwa … dann stellen Sie die Tasse mit Wasser darunter … das sieht dann so aus. Und dann werfen Sie oben den Teebeutel hinein und lassen den Tee etwas ziehen. Leicht, nicht wahr?«, erklärte Gernot, der immer genau das getan hatte, was er gerade sagte. Der Teebeutel, den er in die obere Öffnung geworfen hatte, war beim unteren Loch natürlich wieder heraus und in die Tasse geflutscht. Nun servierte er Elisabeth Bobeck den Tee.

»Sehr lecker!«, gestand sie schon nach dem ersten Schluck.

»Ach was!«, knurrte Anton wütend. »Das ist ja noch gar nichts!«

»Ja, das ist wirklich noch nicht viel!«, nickte Herr Riegler.

»Tja, meine Herren, ihr müsst mich jetzt leider entschuldigen. Ich muss noch den Spiegel putzen, den Johannes gestern angeschmiert hat!«, seufzte Frau Bobeck und stand auf.

»Da würde Ihnen meine Maschine gerne helfen«, sagte Gernot Riegler und stand ebenfalls auf.

»Gut, Hilfe kann man immer brauchen!«, fand Elisabeth, und sie gingen ins Badezimmer. Herr Bobeck trottete vor sich hin fluchend hinterher.

»Sehen Sie?« Frau Bobeck deutete auf den großen Wandspiegel, auf dem mit rotem Filzstift »Johannes is kul!« gekritzelt war.

»Sollte das vielleicht ,Johannes ist cool’ heißen?« Gernot lachte laut über die Rechtschreibung.

»Ja ja, ist ja schon gut. Unser Junior ist eben erst sechs Jahre alt!«, brummte Anton.

Herr Riegler beruhigte sich wieder und sagte höflich: »Natürlich, das hätte ich beinahe vergessen! Aber nun zu meiner Maschine.« Er nahm die Maschine liebevoll in die Hand und wog sie wie ein Baby hin und her. Dann wandte er sich an Frau Bobeck: »Haben Sie Seife?«

»Ja, jede Menge, aber bis jetzt hat nichts geholfen!«

»Dann achten Sie auf die Mischung und auf die Maschine, und weg mit dem Dreck!«, rief Riegler und holte sich viele Packungen Seife, Duschgel und Putzmittel aus dem Badezimmerschrank. Er legte einen Waschlappen unter die Maschine und schüttete von jeder flüssigen Seife, jedem Duschgel und jedem Putzmittel ein bisschen ins obere Loch. Von den harten Seifen schnitt er mit seinem Taschenmesser ein kleines Stückchen ab und tat es auch oben rein. »So, jetzt holen Sie den Waschlappen unten heraus, meine Dame!«, forderte Gernot Riegler Frau Bobeck auf.

Leicht zögernd nahm sie den Waschlappen. Natürlich war die ganze Super-Mischung darauf geronnen.

»Wetten, es geht nicht!«, sagte Herr Anton Bobeck grinsend.

»Ach ja? Dann schau dir mal das an, Toni!« Elisabeth fuhr mit dem Waschlappen über den Spiegel. Die rote Farbe ging mit der Seifenmischung spielend leicht ab.

Herr Riegler strahlte. »Tja, das ist nicht schwer, oder?«, sagte er zufrieden.

»Das … das ist kein Be- Be- Beweis!«, stammelte Anton verwundert.

»Und machen Sie sich keine Sorgen mit dem Auswaschen, meine Herrschaften, sie wäscht sich auch ganz allein. Einfach nur unter einen laufenden Wasserhahn stellen«, sprach Gernot weiter und überhörte Herrn Bobecks Gestotter. »Hmmm … Kann ich sonst was für Sie tun?«

Elisabeth Bobeck schüttelte allerdings überzeugt den Kopf. »Nein, diese Maschine ist schlicht perfekt! Wir nehmen Sie, um wie viel noch schnell? Ach ja, 1.000 Euro! Na ja, nicht billig.« Sie schaute in ihr Geldtäschchen. Sie zog eine Grimasse, meinte dann aber: »Mit den Ersparnissen meines Mannes haben wir genug Geld!«

Anton Bobeck wurde blass. »Aber Liebling …«

Allerdings hatte seine Frau Herrn Riegler schon einen Scheck ausgehändigt.

»Danke, meine Dame!«, sagte Gernot höflich, stellte seine Maschine auf den Boden und ging in sein Zimmer zurück.

Elisabeth und Johannes fanden die Maschine wirklich toll. Sie half Johannes bei der Hausübung, und Elisabeth nahm er eine Menge Hausarbeit ab, meinten sie. Nur Anton war unzufrieden. Er hatte eine Wette verloren! Dabei war er sich sicher, dass es irgendetwas gab, was die Maschine nicht konnte. Täglich überlegte er neue, schwierigere Aufgaben, die er ihr stellen konnte. Irgendetwas! Plötzlich kam ihm die Idee: Er packte die Maschine und eines seiner weißen Hemden und klopfte damit an Gernots Tür.

»Herein!«, hörte man Rieglers Stimme.

Anton machte die Tür auf und trat ein. Es roch nicht mehr so streng, Gernot saß in einer anscheinend neuen Hängematte und blätterte in einem Magazin. Als er Herrn Bobeck sah, stand er auf. »Ja, guten Tag! Ist etwas nicht in Ordnung mit der Maschine? Ist sie kaputt?«, fragte er besorgt.

»Nein, nein!«, Anton schüttelte den Kopf. »Aber sehen Sie das Hemd?« Er hielt Gernot das Hemd entgegen.

Dieser lächelte und murmelte: »Nicht mehr ganz modisch, aber sonst …«

»Eben!«, brüllte Herr Bobeck wieder so laut, dass Herr Riegler rücklings in die Hängematte fiel. »Weiße Hemden sind unmodisch! Weinrot ist in! Weinrot, weinrot, weinrot!«, brüllte Anton weiter.

»Ja, ja, nicht so aggressiv!« Gernot richtete sich wieder auf. »Meine Maschine soll wohl Ihr Hemd färben. Gut!« Er ging zu einer Schublade und holte eine kleine Tüte heraus, auf der stand: »Färbepäckchen weinrot, für Textilien. Empfohlen für: Männer, die beweisen wollen, dass eine Maschine nicht alles kann.«

»Genau richtig!«, fand Herr Riegler und schnitt das Päckchen auf. Eine rote, zähflüssige Masse kam zum Vorschein, er ließ etwas davon durch die Öffnung der Maschine auf das Hemd tropfen und verschmierte es ordentlich.

»Mist!«, dachte Anton Bobeck. »Sogar färben kann die Maschine! Aber vielleicht …«

»Fertig!«, rief Gernot und hielt das weinrote Hemd hoch.

»Hmm … wissen Sie, was ich mir gerade überlegt habe? Weinrot passt einfach nicht zu meiner neuen Hose. Könnten Sie so nett sein und es wieder weiß machen?«, fragte Herr Bobeck.

»Ähm …« Gernot Riegler drehte das leere Färbepäckchen um. Achtung! Einmal gefärbt, nie mehr auswaschbar! stand in dicken roten Buchstaben darauf. Verlegen schaute er das weinrote Hemd an. »Nein, dieses Hemd kriegt man nie mehr weiß. Oder warten Sie!«, rief er und öffnete nochmals die Lade, aus dem er das Färbepäckchen heraus geholt hatte. Er zog wieder eine Mini-Tüte heraus. Diesmal stand sehr, sehr weiß drauf.

»Probieren wir es mal!«, sagte Gernot verlegen, nahm die Maschine und ließ diesmal den gesamten Inhalt durch die Öffnungen tropfen. Trotzdem wurde das Hemd nur zartrosa, und nicht sehr, sehr weiß.

»Na, das kann ja wohl nicht mal Ihre Maschine, was, Riegler?«, triumphierte Anton und rieb sich belustigt die Hände.

»Ja das stimmt!«, meinte Gernot Riegler traurig. »Also muss ich mir neue Bleibe suchen und bin Ihnen 3.000 Euro schuldig, oje! Dass kann ich Ihnen nur in 50er-Raten zahlen. Aber wie meine Mutter Lise immer sagte, Gernot, sagte sie, Gernot, du kannst alles tun, aber geh niemals auf Wetten ein, ach, die arme Lise ist vor zwei Monaten gestorben …«, seufzte er vor sich hin und nahm die Maschine. »Die gehört ja jetzt wieder mir, nicht wahr?«

»Waaaaaaaaaaaaaaaaaaaaas? Du hast die Maschine verkauft?«, brüllte Frau Bobeck.

Anton zuckte zusammen. Eigentlich war er es ja, der immer alle anschrie, Elisabeth war eigentlich eher ruhig.

»Wie soll ich die Wäsche bügeln, den Boden schrubben? Bist du denn noch bei Trost, die Maschine zu verkaufen, Anton?«

»Elischen, ich habe dir doch von der Wette erzählt. Wir, Herr Riegler und ich, haben es doch ausgemacht: Wenn es etwas gibt, das die Maschine nicht kann, dann gehört sie wieder ihm und wir sind um 3. 000 Euro reicher, weißt du noch, das war abgemacht!«, erklärte Anton verlegen.

»So? Und was konnte die Super-Maschine denn nicht?«, fragte Frau Bobeck ungeduldig, umklammerte ein Nudelholz und machte Anstalten, ihrem Ehemann eine drüber zu hauen.

»Rote Hemden in weiß färben, dass kann sie nicht!«, antwortete Anton Bobeck.

Elisabeth lachte. »Seit wann trägst du rote Hemden? Los, du holst die Maschine wieder!«

»Aber …«

»Keine Widerrede!« Frau Bobeck drohte wieder mit dem Nudelholz.

»Ich geh ja schon!«, knurrte Herr Bobeck und machte sich auf den Weg. Er kam sich ziemlich dumm vor, als er wieder an Gernot Rieglers Zimmertür klopfte.

»Hereinspaziert!«, hörte er eine traurige Stimme, und öffnete die Tür.

Herr Riegler war gerade dabei, den Klapptisch zusammenzulegen. Anton erinnerte sich an den letzten Teil der Wette: »Wenn die Maschine nicht alles kann, dann ziehen Sie aus!«

»Ähm … Guten Tag!«, sagte Herr Bobeck. »Ich … ähm … meine Frau will die Super-Maschine wieder zurück haben!«

Gernot schaute auf. »Wirklich?«, fragte er mit glänzenden Augen. »Dann kann ich hier für immer wohnen bleiben und brauche Ihnen auch kein Geld zahlen?«

»Nein!«, knurrte Anton. »Geben Sie mir die Super-Maschine wieder oder nicht?«

Gernot Riegler holte sie wieder aus dem Regal. »Hier!«, sagte er. »Da haben Sie sie! Und viele Grüße an ihre Frau!«

»Jaja, ist schon gut!«, knurrte Anton, nahm die Maschine unter den Arm und ging zur Tür.

»Falls ich wieder einmal was erfinden sollte, werde ich Sie benachrichtigen!«, rief Gernot Riegler ihm nach.

»Bitte nicht«, dachte Herr Bobeck »jedenfalls nicht, solange ich noch mit meiner Frau verheiratet bin!«