Christoph Watzal (11)

Das vergessene Dorf

Eines Tages wollten Max, Paul und Gerold eine Entdeckungsreise im Büdinger Wald unternehmen.

Da sagte Paul: »Der Wald ist ganz schön groß.«

»Macht doch nichts, wir müssen doch nicht den ganzen Tag laufen«, sagte Gerold mit ermunternder Stimme.

Alle holten einen Rucksack, packten eine Säge und Proviant ein.

Als alles fertig für die Reise war, marschierten sie los. Nach ein paar Kilometern kamen sie endlich an. Sie legten ihre Rucksäcke ab und holten die Sägen aus den Rucksäcken und legten die Rucksäcke wieder an.

Da sprach Max zu Paul, der gerade mit einer Säge an einem Baum beschäftigt war: »Du hast ihn gleich durchgesägt!«

Das gab ihm Ansporn.

Als der erste Baum umfiel, kam Gerold an die Reihe.

So kamen sie voran. Nach einer Weile rief Paul erschöpft: »Ich kann nicht mehr, kommt, lasst uns eine Pause einlegen. Sie nahmen ein paar Äpfel aus dem Rucksack und verspeisten sie.

Der Nachmittag verzog sich in den Abend, etwa um achtzehn Uhr bauten sie ihre Zelte auf.

Danach stärkten sie sich wieder mit einigen Äpfeln und legten sich schlafen.

Am nächsten Morgen standen sie früh auf und aßen ein Paar Scheiben vom Brot.

Dann führten sie wieder ihre Arbeit weiter fort. So ging es ein paar Tage lang. Um die Mittagszeit kamen sie in ein altes Dorf. Das Dorf hieß Lemhon. Dort wohnten Frauen, Männer und Kinder. Außerdem lebten dort noch frei lebende Tiere, zum Beispiel Luchse, Bären und Wölfe. Plötzlich liefen ein paar Dorfbewohner aus ihren Häusern zu Max, Paul und Gerold. Als die Menschen in ihrer Nähe waren, fragten sie: »Was macht ihr hier?«

»Wir wollten den Wald erkunden. Hier leben aber interessante Tiere, die leben in anderen Wäldern nicht mehr«, erwiderte Gerold mutig.

»Dürfen wir uns in eurem schönen Dorf umsehen«, fragte Max.

Da trat der Oberbürger des Dorfes aus seiner Hütte und sprach mit tiefer Stimme: »Natürlich ich habe nichts dagegen.«

Nach dieser Antwort zögerten die drei Jungs nicht länger und spazierten sofort los.

Dann rief Gerold: »Es ist hier schön und so viele Tiere leben hier, die in anderen Wäldern nicht mehr leben!« Nach einem langen Stück Weg kam eine Bank aus Holz. Sie setzen sich auf die Bank und stärkten sich mit Obst.

Am Nachmittag verließen sie das Dorf und dachten an die Heimreise. Sie liefen denselben Weg zurück, den sie auch auf dem Hinweg nahmen. Doch frischte der Wind auf und es kündigte sich ein heftiges Unwetter an. Es regnete in Strömen, es blitzte und donnerte.

Plötzlich schlug der Blitz in einen alten, hohen Baum und dieser fiel hinter Pauls Rücken. Sie rannten um ihr Leben. Immer mehr Bäume erwischte der Blitz und es fing an zu brennen. Doch der Regen löschte das Feuer sogleich.

Nach kurzer Zeit war das Naturschauspiel zu Ende.

Erschöpft ließen sie sich nieder und aßen ihre restlichen Vorräte auf.

Danach gingen sie langsam nach Hause.

Sie schworen sich, dieses Abenteuer niemandem zu erzählen.