Alena Zindel (11)

Eine ereignisreiche Zugfahrt

Timo und Laura wollten mit dem ICE nach Frankreich fahren. Der Zug sollte um drei Uhr mittags fahren. Jetzt war es ein Uhr. Timo war älter als Laura und hatte schon seinen Führerschein. Sie packten die Koffer. Das dauerte bei Laura ziemlich lange, deshalb konnten sie erst um Viertel vor drei losfahren. Mit dem Auto dauerte die Fahrt zum Bahnhof nur ungefähr zehn Minuten.

Als sie am Bahnhof ankamen, war es fünf vor drei. Mit den Koffern im Schlepptau rannten sie zu Gleis drei. Der ICE nach Frankreich fuhr gerade ein. Timo und Laura stiegen ein. Kaum waren sie drin, schlossen sich auch schon die Türen. Mühsam versuchte Timo, das Gepäck auf die Ablage zu heben, doch es gelang ihm nicht.

»Helf mir mal!«, sagte er zu Laura. Laura stand auf und half ihm. Gemeinsam schafften sie es schließlich. Als Timo sich setzte, sagte eine Stimme: »Nächster Halt Frankfurt.« Timo und Laura sahen aus dem Fenster. Häuser und Bäume sausten vorbei. Da kam ein Schaffner. Er sagte: »Fahrkarten bitte!« Timo nahm seinen Rucksack und kramte darin herum. Nach einer Weile zog er seine Fahrkarte heraus und zeigte sie dem Schaffner.

»Und ihre?«, fragte er Laura. Nun nahm auch Laura ihren Rucksack und suchte ihre Fahrkarte. Sie war nicht da. Halb verzweifelt suchte sie weiter. Hilfe suchend schaute sie Tom an. Tom hatte verstanden und schob ihr so unauffällig wie möglich seine Fahrkarte zu. Laura nahm sie und zeigte sie vor. Der Schaffner sah nur kurz darauf und lief dann weiter. Nach geraumer Zeit kam wieder jemand. Es war ein Polizist.

»Habt ihr jemanden mit einer schwarzen Jacke, rosa Schuhen und grünen Haaren gesehen?«, fragte der Polizist.

»Leider nein. Wieso?«, antwortete Timo.

»Seine Frau ist ins Krankenhaus gekommen.«, erklärte der Polizist und ging weiter. Als er nicht mehr zu sehen war, kam ein Mann zu ihnen. Er hatte grüne Haare, eine schwarze Jacke und rosa Schuhe anhatte.

»Ihre Frau ist im Krankenhaus«, sagte Timo zu ihm.

»WAS!«, schrie der Mann und rannte in Richtung Lok.

Da kam eine alte Frau zu ihnen und sagte: »Ich habe meine Brille hier im Zug verloren. Können sie mir beim Suchen helfen?«

»Natürlich helfen wir Ihnen.«, antwortete Laura. Also machten sie sich auf die Suche. Jeden Winkel des Zuges suchten sie ab. Sie fanden sie nicht. Nur noch ein Abteil hatten sie noch nicht durchsucht. Völlig erschöpft suchten sie es ab. Auf einem Sitz lag die Brille endlich.

Timo nahm sie und gab sie der Frau.

»Danke«, sagte die Frau.

Timo und Laura gingen wieder zu ihren Plätzen. Es war schon dunkel. Müde schliefen sie ein.

Schritte weckten Laura. Eine Frau kam zu ihnen.

»Kann ich mich hier hinsetzen?«, fragte sie.

»Klar«, antwortete Laura schläfrig und schlief wieder ein.

Am nächsten Morgen wachten Laura und Timo vom Wackeln des Zuges auf. Die Frau, die gestern Nacht gekommen war, fragte: »Wohin fahrt ihr denn?«

»Nach Frankreich«, antwortete Timo.

»Und woher kommt ihr?«, fragte sie weiter.

»Aus Darmstadt«, antwortete diesmal Laura.

Da kam eine Frau mit einem Imbisswagen. Sie verkaufte Timo Brötchen. Hungrig aß er sie.

»Wieder kam eine Durchsage: »Nächster Halt Köln.« Die Frau stand auf und stieg aus. Wieder kam ein Schaffner. Timo nahm seinen Rucksack und holte ein Päckchen heraus.

»Hallo kleiner Bruder«, sagte der Schaffner.

»Hallo«, grüßte Timo, »hier, für dich.« »Danke!«, sagte der Schaffner, »Ich bringe es weg.« Wieder kam eine Durchsage: »Wir werden jetzt außerplanmäßig in Berlin halten.«

Der Zug stoppte im Bahnhof von Berlin. Nach einiger Zeit ging es weiter. Die restliche Fahrt war ereignislos. Am Abend kamen sie in Frankreich an.