Ruben Spiess (10)

Hexe Omega

Hexe Omega wohnte tief im Wald, unter einer Tanne und einer Eiche. Omega war 302 Jahre alt und hatte schwarzes Haar. Eines Morgens bekam sie einen Brief:

»Liebe Hexe Omega. Ich lade dich zum Hexenfest heute Abend auf dem Schwarzberg ein. Ich hoffe, dass du kommst. Hexe Isabelle.«

Also packte die Hexe ihre Sachen und flog mit ihrem Besen fort. Sie flog über Berge, Wiesen und Wälder. Von Weitem sah sie Rauch aufsteigen. Das war sicher das Hexenfeuer.

Unterwegs traf sie ihre beste Freundin Omikron. Sie unterhielten sich über das vergangene Jahr. Sie trafen noch viele Hexen, und dann flog eine plaudernde Schar Hexen dem Feuer entgegen. Der Mond war schon aufgegangen, als sie ankamen.

Ein langer Tisch war auf der Wiese aufgestellt worden, und darauf trohnte das Essen. Dann begann Isabelle mit ihrer Begrüssungsrede. Ein paar Hexen hörten zu, die anderen drehten gelangweilt die Däumchen.

Dann sprach die Hexe Alpha und beschwerte sich lautstark darüber, dass die Hexen sich die alten Sitten abgewöhnten und Pommes Frites statt Krötenleber assen. Dann sprach die Hexe Rho und feuerte die Hexen an, die neuen Sitten zu gebrauchen.

Doch dann stand Omega auf und sagte: »Warum können wir die alten und die neuen Sitten nicht mischen? Dann geht’s jedem gut.«

Sie kriegte den meisten Beifall und Jubelrufe. Dann stand Hexe Isabelle auf und rief: »Genau, so machen wir’s!« Dann gab es Essen. Die Einen assen Hühneraugen mit Spinnenbeinen, die Anderen Hamburger und Pommes.

Dann begann der Tanz ums Feuer. Jede ritt mit ihrem Besen übers Feuer. Alle lachten und sangen. Hexe Isabelle war ein bisschen zu alt für solche Spässe und schaute von ihrem Sessel aus zu.

Danach kamen alle ganz durchgeräuchert wieder zueinander. Dann wurde gehext, was das Zeug hielt, von Gummibärchen bis zu Schneemännern wurde alles herbeigezaubert. Alle hatten köstlichen Spass.

Mit der Zeit aber wurden sie müde, und jede hexte sich ein Bett und ging schlafen.