Ruben Spiess (10)

Krebsenkeller, Gefängnis oder was

»He Bill, wie geht’s denn so?«

»Im Moment geht’s mir super, denn ich hab ‘ne Sache, mit der wir Millionen verdienen können.«

Joe wurde neugierig: »Ach, und was?«

»Ich sag’s dir gleich, aber zuerst brauch ich ein Bier«, rief Bill. »He Wirt, schläfst du? Ich hätte gern eine Stange.« Der Wirt brachte das Bier, und Bill trank mit gierigen Schlucken. Dann sagte er: »Kuddel ist ja mit seinem Schiff auf Schatzsuche, und jetzt will er den Schatz im Museum aufstellen. Die haben keine Alarmanlage, nur verschlafene Wachen, da können wir locker einbrechen.«

»Du hast recht, Bill, das ist unser Ding! Treffen wir uns heute Nacht beim Springbrunnen in der Nähe des Museums!«

»Klar, Tschau Joe!«

»Tschau, Bill, bis heute Nacht.«

Die Dunkelheit senkte sich über die Bevölkerung der Stadt, die nichtsahnend in ihren Häusern schlief. Doch beim Springbrunnen waren noch zwei Gestalten, die unauffällig in Richtung Museum gingen. Die Wachen beim Museum waren müde und lehnten sich gegen die Wände. Doch auf einmal wurde ihnen ein Tuch voll Chloroform vor den Mund gehalten, und sie sackten in sich zusammen.

Dann schlichen die dunkeln Gestalten in das Museum und knackten die durchsichtigen Tresore, in denen der Schatz war. Dabei machten sie fast kein Geräusch.

Auf einmal hörten sie Polizeisirenen. Man hatte sie entdeckt! Einen der Wachen hatten sie vergessen, und der hatte Alarm geschlagen.

Bill und Joe flüchteten aus einem Ausgang, den die Polizei noch nicht besetzt hatte. Sie waren auf der Strasse, in der der Krebsenkeller lag; das Restaurant, in dem sie den Plan ausgeheckt hatten. Da erinnerten sie sich, dass der Krebsenkeller noch einen Hinterausgang hatte. Dahinter war so ein Gewirr von Gassen, dass sie die Polizei nie finden würde.

Also rannten sie wie vom Affen gebissen in Richtung Krebsenkeller. Der Plan funktionierte, und die Polizei fand sie nicht. Am nächsten Tag reisten sie ab nach Wien, und von dort flogen sie nach Venezuela, wo sie ganz grosse Verbrecher wurden.