Steffi Maurer (11)

Ein Mal verspätet ist kein Mal verspätet

Robert war auf dem Weg zur Schreibzeit. Er rannte zum Bahnhof. Seufzend blickte er auf die Uhr. Drei Minuten noch. Er raste auf den Zug zu, und sprang hinein. Keuchend ließ er sich in den Sitz fallen. Der Zug fuhr ab.

Der Schaffner fragte nach der Fahrkarte. »Tut mir leid, Sie sind in dem falschen Zug,« sagte er, nachdem er den Fahrschein betrachtet hatte, »steigen Sie einfach in der nächsten Haltestelle aus, und fahren Sie mit dem Zug um 12.35 Uhr.«

Seufzend schloss Robert die Augen.

Mit einem Ruck blieb der Zug stehen. Der Bub stieg aus. Bis halb eins dauerte es noch eine Dreiviertelstunde. Robert ging zu einem Pommes-frites-Stand, und bestellte sich Pommes.

»Sie sind leider zu spät gekommen, das waren die letzten.« Er deutete auf einen Herrn, der gerade sein letztes Pommes-Stäbchen aß.

Verärgert ging er in das nächste Restaurant. Er bestellte sich ein Schnitzel. Gesättigt ging er auf den Bahnhof und stieg in seinen Zug. Zwei Minuten vor der Abfahrt kam er darauf, dass er den Koffer im Gasthaus vergessen hatte.

Als er den Koffer wieder in den Händen hielt, fuhr der Zug ab. Robert ging schlecht gelaunt zum Taxistand. Dort stieg gerade ein Ehepaar in das letzte Taxi. Dann schaute er auf die Anzeigetafel in der Bahnhofshalle.

»Aha, in fünf Minuten«, sagte er zu sich selbst, als er einen Zug nach Graz entdeckte.

Im Zug aß er dann eine Semmel, in der Salat war. Er bemerkte zu spät, dass im Salat einige Würmer waren. Angewidert warf er die Semmel in den Mistkübel.

»Bitte alle aussteigen!« tönte es durch den Lautsprecher.

Robert stieg aus. Auf der Straße kam ein Bus daher, um die Reisenden zum nächsten Bahnhof zu bringen. Alle stiegen sofort ein. Der Busfahrer sah nicht, dass Robert noch nicht im Bus war, und fuhr ohne ihn ab.

Ob Robert noch rechtzeitig zu Schreibzeit gekommen ist, ist nicht ganz sicher.