Susanne Hartmann (9)

Die Krake auf dem Meeresboden

Es war Sommer .Meine Familie und ich waren in den Ferien nach Hawai geflogen.

Als wir im Hotel waren, staunte ich sehr. Denn von unserem Zimmerfenster aus konnten wir herrlich das Meer bewundern. Ich fragte: »Wann darf ich baden gehen?«

»Später !« sagte meine Mutter »wenn wir ausgepackt haben!«

Etwas motzig packte ich meinen Koffer aus. Aber als meine Mutter sagte, ich dürfe alleine in einen Zimmer schlafen, besserte sich meine Laune sehr. Denn ich wollte nicht mit meiner großen Schwester zusammen schlafen.

Dann hatte ich meinen Badeanzug in der Hand. Es war mein letztes Kleidungsstück, das in meinem Koffer war. Ich fragte: »Darf ich jetzt baden gehen?«

Meine Mutter nickte.

Ich zog mir schnell meinen Badeanzug an und fragte, ob jemand mitkommen wollte.

Aber niemand wollte. Also ging ich alleine zum Meer.

Es waren viele Leute da, und ich bekam fast keinen Platz. Aber das machte mir nichts aus. Ich rannte ins Wasser und spritzte mich von oben bis unten nass. Das Wasser war angenehm, nicht zu kalt und nicht zu warm. Ich fragte mich, wie es unter Wasser aussieht. Ich tauchte unter. Es war toll. Überall waren Fische und Korallen, gerade schwamm eine Qualle vorbei. Manchmal sah ich auch ein Seepferdchen. Und wie ich so tauchte, bemerkte ich gar nicht, wie weit ich hinaus schwamm. Manchmal musste ich Luft holen, aber ich drehte mich nicht zum Strand um. Also schwamm ich immer weiter hinaus.

Als ich mal wieder untertauchte, sah ich etwas Seltsames. Ich fragte mich, was das sein könnte. Es sah aus wie ein Schloss, aber schon ganz voller Algen. Ich tauchte etwas näher an dieses seltsames Schloss und bekam etwas Angst, als dort plötzlich ganz viele kleine Blasen aufstiegen. Dann kamen viele Seepferdchen herausgeschwommen.

Plötzlich gab es einen lauten Knall. Da kam ein…, na, was war das? Oh, nein! HILFE, es war eine riesige Krake!

Ich wollte wegschwimmen, aber es gelang mir nicht. Die Krake fasste mich an den Beinen und zog mich wieder unter Wasser. Seltsam, ich brauchte gar meine Luft mehr zu holen! Sie zog mich in mich in das Schloss !Aber das Komischste war , die Krake konnte sprechen!

Erst hatte ich gedacht, ich träume, aber als ich mich kniff, wusste ich, dass es echt war. Da bekam ich noch mehr Angst.

Die Krake sagte: »Was suchst du in meinem Reich?«

»Wieso in deinem Reich?« fragte ich. Noch während ich sprach, dachte ich: Jetzt kann ich auch noch unter Wasser reden!

»Weil ich das größte Lebewesen im Meer bin! Und deshalb ist es mein Reich« Sie packte mich wieder an den Beinen und schleuderte mich durch das Wasser.

Ich bekam fürchterliche Angst. Als mich die Krake losließ, flog ich hoch über das Wasser. Dann machte ich einen Bauchklatscher.

Jetzt erst sah ich, wie weit ich rausgeschwommen war. Schnell schwamm ich zurück, trocknete mich ab und lief hoch in mein Zimmer.

Meine Familie war noch da. Ich habe ihnen nichts von der Krake erzählt. Ich glaube auch, das war gut. Ich denke noch oft an die Krake am Meeresboden.