Alexandra Weinberger (9)

Frei!

Die Freiheit ist etwas Schönes, deswegen gründen Frau Weber und Herr Weber einen Freiheitsklub, sie helfen unterdrückten Völkern, indem sie Spenden sammeln und geben sie weiter. Der Klub hat schon über fünftausend Mitglieder. Alle finden diesen Klub super, nur die, die immer vergessen werden, nicht und das sind… die Tiere.

Eine Käferversammlung hat zu diesem Thema stattgefunden. Der Käfermeister beginnt zu reden: »Liebe Käfer, ich habe die Geheimkäfer losgeschickt, um zu sehen, wie es bei den anderen Tieren ist: Alle werden unterdrückt!« Die Türe geht auf, drei Käfer mit Abzeichen, auf denen »Leiter der Käfermannschaft« steht, treten ein. Auf einem Erkennungszeichen des Ersten steht »Käfermannschaft A«. Beim Zweiten steht: »Mannschaft B«. Beim Letzten steht nur »C«. Der Erste beginnt zu erzählen:

»Die Wildtiere bekommen immer weniger Freiraum!« Dann ergänzt der Zweite: »Die Großen, wie zum Beispiel die Bären, werden in Zoos gesperrt!« Dann sagt der dritte: »Die Haustiere müssen immer alles machen, was das Herrchen sagt!«

»Ja. Schrecklich«, sagt eine Katze, die dem Käfer zuhört. Doch die Käfer erzählen nicht mehr weiter, als sie die Katze sehen, sie verstecken sich unter Blättern. Das macht der Katze nichts und sie sagt: »Die Webers, die den Freiheitsklub haben, besitzen ein Kind. Das Kind besitzt ein Haustier und das Haustier bin ich!« Die Katze macht eine Pause, sie leckt sich das Fell. Dann setzt die Katze wieder zum Reden an: »Der Bub Franzl Weber liebt Tiere mehr als alle anderen Menschen!«

Nun kriechen die drei Geheimkäfer hervor. Der Erste sagt: »Aha, dann könntest du ihn dazu bringen, etwas über die Tiere zu sagen!« Der Zweite meint nachdenklich: »Wir sollten ihm einen Brief schreiben. Doch wer kann schreiben?« Da sagt der Dritte: »Du bringst den Brief, Katze. Ich gehe mit meiner Mannschaft zur weisen Eule!« Die zwei anderen Geheimkäfer sagen: »Und zusammen suchen wir jemanden, der schreiben kann!«

Gesagt, getan, die drei Geheimkäfer holen ihre Mannschaft und suchen die weise Eule. Doch nach einer Stunde Gehen taucht ein Problem auf. Die drei Mannschaften wollen wissen, wo die weise Eule sei. Die Antwort lautet: »Keine Ahnung!« Da hören die Geheimkäfer ein lautes »Haha, hehe, hihi, hohoooaa!« von oben, sie sehen hinauf, die weise Eule ist schon die ganze Zeit über ihnen geflogen. Laut sagt sie: »Na, da schau her! Die suchen mich, obwohl ich immer bei ihnen war! Was wollt ihr eigentlich von mir?«

»Wir wollen wissen, wer schreiben kann!« sagt der Erste. Dann flüstert der Zweite: »Wir wollen nämlich einen Beschwerdebrief schreiben.« Doch die Eule hört gut und fragt: »Wieso flüsterst du? Weißt du nicht, dass Eulen gut hören? Und überhaupt, wem wollt ihr einen Beschwerdebrief schreiben?« Da meint der Dritte: »Ist doch nicht wichtig!« Dann sagt einer der Mannschaft B: »Wer kann nun schreiben, wo ist er?« Die Eule antwortet: »Kein Tier kann schreiben. Aber ich habe ein Buch, da steht das Alphabet am Anfang! Ich kenne das Alphabet auswendig, wir können alle Buchstaben suchen!« So machen es die Käfer auch. Nach zwei Tagen, drei Nächten, fünf Stunden, 40 Minuten, 26 Sekunden und einer Pause kommt dieser Brief zustande.

Lieber Franzl!

Wir sind Käfer und schreiben im Namen aller Tiere einen Beschwerdebrief. Deine Mama und dein Papa kämpfen für die Freiheit der Menschen, aber keiner kämpft für die Freiheit der Tiere. Gehe doch bitte zur Zeitung und sag was. Alle Tiere mögen dich.

Liebe Grüße,

alle Tiere der Welt!

So schnell sie laufen können, laufen die Käfer zur Katze, die auf sie wartet. Die Katze sagt: »Gebt den Brief her, ich will ihn so schnell wie möglich überbringen!« Die Käfer übergeben den Brief der Katze, schnell rennt die Katze zum Haus der Webers. Für die Käfer ist die Sache geregelt, sie ruhen sich aus und warten auf die Rückkehr der Katze.

Nach einem Monat weht es eine Zeitung daher. Da ruft ein Käfer: »Die Eule hat uns doch das Lesen gelehrt, lesen wir die Zeitung!«

In der Zeitung steht:

Tiere müssen auch frei sein!

Keiner denkt an die Tiere, doch das will Franzl Weber ändern. Er gründet wie seine Eltern einen Klub – für Tiere. Werdet Mitglied, dann ist er froh, dann schreit er laut jucho!

Erfreut erzählen die Käfer diese frohe Zeitungsbotschaft weiter. Einige Jahre später kommt die Katze wieder. »Hört zu!« sagt sie, holt Luft und erzählt: »Der Klub der freien Völker und der Klub der freien Tiere gehören jetzt zusammen! Jetzt haben sie doppelt so viele Mitglieder, über zehntausend. Toll, finde ich!« Da riefen alle Tiere, die das gehört haben, laut: »Wir finden das auch toll, hipp hipp hurra, hipp hipp hurra!« Dass die Tiere es toll finden, ist doch klar.

Drei tolle Sachen hat das Abenteuer gebracht:

  1. Dass es einen Klub für Tiere gibt, der viele Mitglieder hat.
  2. Dass die Käfer die Katze kennengelernt haben!
  3. Dass die Eule sie das Lesen gelehrt hat!