Jessica Schober (10)

Die kleine Hexe

Es war einmal vor vielen hundert Jahren eine kleine Hexe. Die kleine Hexe wollte immer eine große Hexe sein, aber sie war erst 30.750 Jahre alt. Und wenn man groß sein will, muss man 90.954 Jahre alt sein. So lernte sie im Hexenbuch ganz viele Seiten. Bis sie dann die 365. Seite studiert hatte, wurde sie immer gescheiter.

Nach diesem Tag wollte sie nichts mehr lernen. Sie wollte nur größer und größer werden. Sie ging zu ihren zwei großen Hexenschwestern und sagte, dass sie größer werden möchte. Da müssten sich die zwei Hexenschwestern eben etwas einfallen lassen! Sie versuchten es mit vielen guten Zaubersprüchen, aber keiner funktionierte. So war die kleine Hexe sehr traurig und ging wieder nach Hause. Sie hatte es satt!

Nun vergingen die Jahre. Mit der Zeit wurde sie ein bisschen größer, aber noch nicht so groß, wie man eben sein muss. Sie zauberte hin und her und zurück. Bis sie einmal sogar Froschregen zauberte.

Nun war sie ganz am Ende. Aber sie gab nicht auf. Sie träumte jeden Tag davon, dass sie eine große Hexe wäre. »Leider ist das ja nur ein Traum!« seufzte sie.

Dann aber ging sie in die Hexenschule und lernte dort eine Hexenschülerin kennen. Jeden Tag musste sie nun in die Hexenschule gehen und lernte dort sehr viel.

Bis dann eines Tages ein tollpatschiger Hexenschüler in diese Hexenschule kam. Alle lachten ihn aus, nur die kleine Hexe fand das gar nicht komisch und irgendwie tat ihr der Hexenschüler Leid.

Nun vergingen die Jahre und die kleine Hexe wurde endlich eine große Hexe. Was in ihrem Träumen immer vorkam, das wurde für sie eines Tages wahr. Alle wollten sie hören und zaubern sehen! Sie strahlte vor Glück und Zufriedenheit.

Und die Moral von dieser Geschicht’: Hexen gibt es – oder auch nicht!