Steffi Maurer (11)

Wenn ich Mama oder Papa wäre

Meine Eltern sind heut’ nicht zu Haus,
denn die sind bei Onkel Klaus.
Darum werde ich übers Haus wachen,
wie es sonst die Eltern machen.
Jetzt will ich ins Geschäft laufen,
möchte mir Zigaretten kaufen.
Doch die Geschäfte hab’n grad zu,
es ist ja jetzt die Mittagsruh’.
Traurig gehe ich nach Haus’
und ziehe mir die Schuhe aus.
Zum Mittagsmahl esse ich einen alten Wecken.
Autsch! Ein Zahn bleibt mir darin stecken.
Am Nachmittag ich gehe in den Garten,
um dort auf Mutter und Vater zu warten.
Ich ziehe Karotten aus dem Beet,
so viele, wie es nur geht.
Ich esse sie alle auf,
bis mir weh tut der Bauch.
Jetzt fuchtle ich mit ’nem Messer herum,
denn ich will erstechen einen Wurm.
Einen Baum schneide ich auch noch um,
ich höre ziemlich laut: »Bumm.«
Die Blumen reiß ich auch noch ab,
denn das Brav Sein hab’ ich satt.
Schad! Ich muss jetzt wieder artig sein,
denn die Eltern kommen g’rad heim.
Die Mutter schreit: »Oweh, oweh.«
Ihr Gesicht ist weiß wie Schnee.
Der Vater schimpft: »Ab ins Haus,
sonst reiß ich dir die Ohren aus!«
Ich denke: »Ach wie schad’,
sind die Eltern aber fad…«