Anton Maurer (12)
Die große Rattenliebe
Die Ratte Robert weiß genau,
ihr Fell ist ganz gewöhnlich grau.
Und trotzdem wär er gern der Spatz
von Anna-Ida Rattenratz.
Denn sie ist schön, und sehnsuchtsvoll
denkt er: Ein Geschenk wär toll!
Er hat sich sofort aufgemacht.
Doch leider hat er laut gedacht.
So auch die andern hundert Ratten,
welche Anna gerne hatten,
zogen los, um was zu suchen
und die Anna sich zu buchen.
Sie schleppten alles, was sie sahen,
von Fahrradschläuchen bis Zigarren
Stoffvorhänge, Plastik, Stahl
brachten sie in den Kanal.
Doch Anna war nicht sehr beglückt,
als sie dieses Zeug erblickt.
Doch die verliebten Rattenmänner
merktens nicht, die alten Penner!
Und holten weiter voller Glück
so manches unbrauchbare Stück.
Jeder glaubte: Sicherlich
liebt die Anna doch nur mich!
Annas Höhle war schon voll
drum wurde es ihr jetzt zu toll!
Und als der Robert kam herein
mit einem alten Blechsparschwein,
Da schrie sie ihm in das Gesicht:
»Ich brauche deinen Plunder nicht!
Hinaus mit eurem blöden Kram
sofort! Sonst schlage ich euch lahm!«
Und als der Nächste kam daher
mit einer halben Nagelscher
da nahm sie sie und stach o Graus
der Ratte beide Augen aus!
Die Ratte, die war rattentot
der Boden röter als blutrot
die Anna weiß wie eine Wand,
sie hielt die Schere in der Hand.
Bereute sehr ihr böses Tun
und wollte nicht mehr leben nun.
Sie stach sich voller Seelenschmerz
das Messer mitten in ihr Herz.
Die Ratten standen starr vor Schreck
und rührten lange sich nicht weg.
Das Rattenleben ging zwar weiter
doch warn die Ratten jetzt gescheiter.
Lebten vergnügt als böse Diebe
und dachten nie mehr an die Liebe.