Philipp Krois (10)

Auf und davon!

Heute ist ein herrlicher Tag!

Papa kramt schon den ganzen Tag in Laden, in Kästen, in Schränken… er sucht etwas Besonderes.

O – ich höre ihn rufen, was hat er denn da?

Papa zeigt mir zwei Karten zum Fallschirmspringen. Papa erzählt mir, dass er schon einmal gesprungen ist.

»Auf und davon!« schreie ich.

»Halt, halt!«

»Was ist!?«

»Wir müssen die Sicherheit noch besprechen!« erklärt Papa.

Dann geht es los, zum Flughafen, zum Fallschirmverleih, ins Flugzeug und zum Schluss in die Luft.

Ich habe ein starkes Kribbeln im Bauch. Schon blinkt es, und Papa macht die Tür auf. Dann gibt er mir die Hand, und wir stürzen uns hinab.

Jetzt sind wir über den Wolken, sehen alles von oben, sogar unser Haus!

Und soll ich euch was sagen? Wir sind in unserem Hof gelandet!

 

Die Mutprobe

Peter, der große Bruder von Alex, behauptete, er sei so mutig, und so sagte er eines Tages zu Alex: »Du kleiner Hosenscheißer, traust dich eh nichts!«

Alex wollte aber kein Hosenscheißer sein und sagte zu seinem großen Bruder: »Ich trau mich viel, das kann ich dir beweisen!«

»Ach, ja?« sagte sein großer Bruder maulend.

»Heute Nacht, um zwölf, auf dem Friedhof, besorgst du mir eine rote Schleife! Wenn nicht, dann…!«

Weiter konnte er nicht reden, schon kam die Mutter ins Zimmer und holte die beiden zum Abendessen.

Als es Zeit zum Schlafengehen war, liefen Alex Schauer über Schauer über den Rücken, und er bekam ein Kribbeln im Bauch.

Alex guckte immer auf die Uhr im Zimmer…

Um elf öffnete sich seine Zimmertüre ganz leise und Peter guckte herein.

Alex stellte sich schlafend, um nicht auf den Friedhof zu müssen, doch es half nichts. Peter zog ihn aus dem Bett und zwang ihn zum Anziehen.

Gemeinsam gingen sie dann leise aus dem Haus und liefen zum Friedhof.

Peter hatte eine kleine Taschenlampe eingesteckt. Das große Tor war nur angelehnt, und Alex ging hinein.

Er überlegte, wie er sich von Geistern fernhalten konnte. Da wandte er seinen Blick zu einem Rechen, der bei einem Baum lag. Alex lief hinüber, nahm ihn und machte sich auf die Suche nach einer Schleife.

Plötzlich packte ihn etwas von hinten, und er fing an zu schreien.

Dieses Monster hatte Tausende von Fingern, und auf den Fingern waren Krallen.

Alex schlug mit dem Rechen um sich, und es löste sich. Als er sich umdrehte, war es kein Monster, sondern eine Dornenhecke.

Auf einmal ertönte ein Kreischen und Pfauchen. Alex glaubte, es seien wieder Monster, aber es waren Katzen, die sich rauften.

Alex lief zum Kompost, und seine Vermutung bestätigte sich: Da lag ein Kranz mit einer roten Schleife. Alex band sie sich auf den Arm und lief hinaus.

Dort wartete sein Bruder, dem die Zähne vor Angst klapperten. Er sah die Schleife, nahm seinen kleinen Bruder an der Hand und lief mit ihm nach Hause.

 

Vor ca. 10 000 Jahren…

Vor ca. 10 000 Jahren sah es in der Steiermark ganz anders aus. Da lebten die Vorfahren von uns. Sie hatten Steinwerkzeuge und lebten in Höhlen.

Es war im Winter, und es war eiskalt, als ein paar tapfere Männer zu einer Höhle stiegen, wo ein Höhlenbär seinen Winterschlaf hielt. Die Männer gingen mit Knüppeln und Spießen in die Höhle, wo der Bär lag.

Sie stellten sich um den Bären und brüllten, krachten und machten Lärm.

Der Bär erwachte und wollte weglaufen, doch da schlugen die Männer mit den Knüppeln auf ihn ein und er brach zusammen.

Noch war der Bär nicht tot! Als einer von ihnen das Messer zog und ihm in den Bauch stach, half alles nichts. Der Bär brüllte das letzte Mal, und dann fiel der Kopf zu Boden.

Die Männer zogen und schleppten das tote Tier vor die Höhle und zogen ihm das Fell ab.

Da kamen auch schon andere Männer aus dem Dorf, um ihnen zu helfen, den Bären zum Lagerfeuerplatz zu bringen.

Es gab ein Festmahl, und das Fell des Bären eignete sich dann gut als Kleidung.

So verlief dieses Leben Tag für Tag…

Und jetzt sind wir schon in der Bronzezeit. Jetzt kannte der Mensch schon Bronze, und die Jäger hatten schon Metallwaffen.

Sie gingen gerade auf Wildjagd. Sie gingen auf einen Wald zu, wo gerade ein Hirsch graste. Die Männer schlichen näher und warfen den Speer aus.

Leider entkam der Hirsch, und die Männer kamen mit leeren Händen zurück. Aber das machte nichts, denn sie hatten noch Vorräte.

Und so entwickelte sich der Mensch immer weiter bis heute in die Neuzeit.