Lisa Heidinger (12)

Das kleine Rompel

Es war einmal ein kleines Trompel,
das eigentlich ein Trampel war,
doch fraß ein großes böses Wompel
den Strich ihm weg vom Trampel-A.

Das Trompel war drauf sehr, sehr traurig:
»Ein Trompel? Das gibt es doch gar nicht!«
Doch da klang durch die Nacht ganz schaurig
das Lied vom grauen Meiserich.

»Ach, Trompel, mach dir keine Sorgen.
Wir erfinden dich dann eben.
Zum Patent meld’ ich dich morgen,
dann hast du wieder ein schönes Leben.«

Das Trompel wollte sich grad freuen,
da kam das Wompel (Es war böse!),
und fraß dem Trompelchen von neuem
das harte T weg mit Getöse.

Das Rompel weinte bitterlich.
»Dann patentier’n wir halt das Rompel«,
meinte der Meiserich fürsorglich,
doch Rompel war wild auf den Wompel.

Ganz wutentbrannt stellte es sich
Mitten ins grüne Gras.
»Komm, Wompel, ich vermöble dich!
Ei, das wird ein Spaß!«

Das Wompel, nun auch leicht gereizt,
nahm die Forderung an.
Das Wompel wild die Kiefer spreizt’,
bis es losgeh’n kann.

Es stürzte sich auf das Wompel, so,
dass das gar nicht erst begriff,
trat mit dem R wild in das O,
bis dieses die Flucht ergriff.

»Ein Wmpel? Hach, wie lächerlich!
Fehlt da nicht ein Buchstabe?«
Und Rompel biss ganz fürchterlich,
ins E wie die Endung von Rabe.

Das E schwoll an gar riesengroß,
kam schnell ins Krankenhaus,
während das Rompel mit Getos
dem Wmpl das P schlug aus.

Der Wml fühlte sich gar sehr schlecht,
so ganz ohne Umlaut,
das P, das war ihm auch nicht recht,
drum weinte es ganz laut.

Das Wml, das floh weit, weit fort,
und kam nie mehr zurück.
Das Rompel blieb an diesem Ort,
und war das einzige Rompel – ZUM GLÜCK!!!