Anton Maurer (11)

Der Geisterjäger

Es sagte einst Graf Dracula
zu seinem Freund, dem Drachen:
»Du bist und bleibst ein Haderlump,
mit dir kann man nichts machen.
Du mordest Menschen dann und wann,
doch niemals mehr als zehn,
ob du es einmal besser machst,
das würd’ ich gerne seh’n.«

Es meint der Drache: »Abgemacht!
Ich morde heute mehr,
doch wenn du dann noch meckern tust,
dann dresche ich dich her!«

Da schäumt der Graf von Dracula
vor unterdrückter Wut:
»Du bist und bleibst ein Taugenichts,
das weißt du nur zu gut!
Ich hasse dich, mein lieber Freund,
und wünsche dir kein Glück,
und wenn du es nicht schaffen wirst,
dann kehrst du nie zurück!«

Es zitterte der Drache jetzt,
voll Grausen und voll Schreck,
dann nahm er seine Flinte sich,
und schlich sich zitternd weg.

Da schrie der Graf von Dracula:
»Du feiger, alter Sack!
Ich helfe dir beim ersten Mord,
und bringe dich auf Zack!«

Der Drache – ja, der hatte Glück,
denn in der selben Nacht
da hat der Geisterjäger Kuno
sich still herangemacht.
Graf Dracula hat ihn gerochen
und fragte: »Wer ist da?«
Der Geisterjäger nahm sein Messer,
und lachte: »Hahaha!«

Graf Dracula schrie: »Feiger Hund,
ich hab’ dich schon gerochen!«
Der Geisterjäger sprang herbei,
hat ihm ins Herz gestochen.

Graf Dracula mit letzter Kraft,
der wollt’ den Herrn erschlagen,
doch der Drach’ mit voller Kraft,
der fuhr ihm in den Magen.

Der Geisterjäger ist vor Graus
in eine Schlucht gefallen,
man hört noch heute seinen Schrei,
doch der wird bald verhallen.

Der Drache, ja der lebte noch,
doch ist er schon verschwunden,
er hat durch seine gute Tat
die ew’ge Ruh’ gefunden.