Anton Maurer (11)

Schularbeit

Eines Tags als er erwacht,
da hat der Heinzi nicht gelacht.
Die Mutter, ja die grinst sehr breit,
denn heute gibt’s ’ne Schularbeit.
Sie denkt: »Hurra, hurra, hurra –
mein Heinzchen ist ein Superstar!
Und eines, das ist ganz gewiss –
er hat natürlich keinen Schiss!
Ein Einser – volle Punktezahl –
wenn’s anders wäre ’ ein Skandal!«
Der Heinzi liegt im Bett und heult –
die Decke ist schon ganz verbeult.
Er weint und schreit und strampelt sehr –
in die Schule? Nimmermehr!
Denn eines – das ein jeder weiß –
die Schularbeit die ist ein …
Der Heinzi denkt: »Das wär’ ein Hohn!«
Die Mutter fragt: »Freust du dich schon?«
Der Heinzi meint: »Das wär’ gelacht –
ich hab noch nie hinein gemacht!«
Der Heinzi wäscht sich – er wird wach –
da macht es in der Hose KRACH!
Er denkt sich: »Oh mein lieber Gott«,
beseitigt schnell das Mistkompott.
Doch in die Schule will er nicht –
die Mutter zieht ein schief’ Gesicht.
Da gibt sich Heinzi einen Ruck,
fährt in die Schule mit dem Zug.
Vor der Klasse wird’s ihm schwer,
die Knie, die tragen ihn nicht mehr!
Er lässt sich auf sein Plätzchen fallen –
da hört er es verdächtig knallen!
Er denkt sich: »Nein, Ich bitte dich!
Schon wieder – das ist widerlich!«
Doch plötzlich ist er ganz entzückt,
dem Nachbar ist es jetzt geglückt!
»Er war es jetzt«, so denkt er sich,
»Oh nein – das stinkt ja fürchterlich!«
Der Nachbar rast in Richtung Klo,
der Heinzi lächelt schadenfroh.
Der Mathemax betritt das Kaff,
der Heinzi spielt ein braves Schaf.
Als er die erste Frage liest,
da ist das Lachen ihm vemiest.
Er denkt: »Oh nein! Es ist vorbei!« –
Und reißt das Heft voll Wut entzwei!
Dann läuft er aus dem Klassenzimmer.
Oh nein – da kommt es noch viel schlimmer!
Denn von des Ganges Decke kracht –
die Lampe runter – welche Pracht!
Der Heinzi kommt ins Krankenhaus,
die Schularbeit – Juhu! – ist aus.