Maria Kösterke (12)

 

Meereskind

Die Sehnsucht hat sie ans Meer getrieben,
einfach abschalten, in der Sonne liegen.
Wie die Wellen überschlagen sich ihre Gedanken,
ihre Knie sind weich, sie fängt an zu schwanken.
Steht mit beiden Füßen nicht fest im Leben,
träumt vom Geben und vom Nehmen.

Der Sand klebt ihr im Gesicht,
hört ihre eigenen Hilferufe nicht.
Ihre Haare sind wild und kraus,
sie wollte weg von zu Hause, raus!
Sie lässt sich im Meer treiben, allein!
Sie musste einfach drinnen sein.

Sie ist im Meer versunken,
hört man die Möwen munkeln.
Im glitzernden Wasser treibt eine leblose Gestalt,
ihr Körper fühlt sich an ganz kalt!
Ihre Sehnsucht hat sie ans Meer gebracht,
das Meer hat dafür gesorgt, dass sie nie mehr lacht!