Florian Koch (10)

Als ich in die Mittelschule kam

Ich stehe um 6 Uhr 00 auf, gehe um 6 Uhr 40 aus dem Haus, laufe zum überfüllten Bus, der mich zur Schule fährt, ich rase in mein Klassenzimmer, arbeitete fast sechs Stunden durch, fahre mit dem überfüllten Bus wieder heim, esse, mache meine Hausaufgaben, spiele, gehe ins Bett, schlafe, stehe um 6 Uhr 00 auf, gehe um 6 Uhr 40 aus dem Haus…

Das ist mein Tagesablauf. Gegenüber der Volksschulzeit ist er anders geworden. Seitdem ich in die Mittelschule gekommen bin, ist überhaupt einiges anders geworden, und vieles war mir anfangs fremd.

Das hohe Schulgebäude zum Beispiel, oder die riesigen Bäume vor der Schule. Um in die verschiedenen Stockwerke zu gelangen, muss man hohe Schritte machen, um die hohen Stufen zu überwinden. Es gibt so viele Klassen. Genau sind es 32. Im Altbau und im Neubau habe ich mich zu Beginn meiner Mittelschulzeit oft verirrt. Der Turnsaal ist ungefähr vier Mal so groß wie in der Volksschule. So groß hatte ich ihn mir nicht vorgestellt. Es gab zu Beginn viele Lehrer, die ich nicht kannte. Ich wusste nicht, zu wem ich gehen sollte, wenn ich ein Problem hatte. Alles war anfangs so ungewohnt, dass ich in den ersten Wochen ziemlich nervös wurde.

Manchmal bekam ich Angst, wenn ich nervös wurde oder plötzlich den Unterricht störte. Meine Lehrer und Lehrerinnen wussten nicht, was sie davon halten sollten. Zuhause war ich oft sehr unruhig. Oft wollte ich im Bett meiner Mutter einschlafen. Das gab mir Ruhe und Vertrautheit. Beim Mittagessen musste sich meine Mutter viel Zeit nehmen, um über die Schule zu reden. Meist hatte ich viel zu berichten. Der Nikolaustag und Weihnachten waren ganz anders, weil mich alles andere so beschäftigte.

Obwohl mir alles in der Schule erst langsam vertraut wurde, interessiert mich aber auch vieles in der Schule. Nicht nur das: Ich habe auch nette Lehrer und Lehrerinnen. Ich mag den Religionsunterricht sehr gerne, denn die Geschichten, die wir dort hören, strahlen Ruhe aus und sind mir vertraut. Es ist wie in der Volksschule. Mein Klassenvorstand und andere Lehrer und Lehrerinnen haben mir geholfen, mit allem Neuen vertraut zu werden. Vor allem mein Klassenvorstand. Er gab mir guten Rat und ermutigte mich, auch wenn ich es ihm nicht immer leicht machte. Auch habe ich viele gute Freunde in meiner Klasse, die mir halfen, dass ich mich immer weniger fremd fühlte. Wenn ich aber meine Volksschule sehe, muss ich doch tief Luft holen…

Trotzdem bin ich froh, dass ich jetzt doch langsam ein richtiger »Lichtenfelser« werde.