Pauline Fröbel (13)

Zu spät

Der Wind weht. Die Sonne strahlt heiß vom Himmel. Ihr Haar flattert im Wind. Eilan, das britische Mädchen, seufzt. »Ich halt das nicht mehr aus«, denkt sie, »Martin und seine Saufkumpanen nerven mich total!«

Es gab für sie nur eine einzige Lösung. Selbstmord. Nur Wie? »Es muss wie ein Unfall aussehen. Vielleicht kann ich Martin und seinen Freunden was anhängen.«

Am nächsten Tag war es dann soweit. Sie steht am Rand der Klippe. Die Wellen sind hoch. Die Sonne ist verschwunden. Der Himmel von Wolken bedeckt. Eilan ist kurz vorm Sprung. Da tauchen Martin und seine Kumpels auf.

»Wie geplant«, denkt sich Eilan und springt.

Martin rannte auf die Klippen zu. Doch es ist zu spät. Eilans Körper taucht mit dem Gesicht nach unten auf der Wasseroberfläche auf. Sie ist tot.

 

Massenmord

Peter war ein unscheinbarer Typ, der mit niemandem ein Problem hatte. Doch niemand wusste von seiner Leidenschaft für Waffen. Nicht mal seine engsten Freunde. Von seinem Vater lernte er, wie man eine Waffe entsichert, lädt und wie man abdrückt. Er übte jeden Tag und lernte mehr und mehr mit ihr umzugehen. Er wollte niemanden damit töten, aber er hatte sie immer dabei.

Doch als er eines Morgens wieder zur Schule ging, sah er einen Showkampf mit Wasserpistolen. Er sah neugierig zu und hatte plötzlich den Wunsch, so etwas mit einer echten Pistole zu machen. Er grübelte den restlichen Weg zum Schülershof – dort war seine Schule –, wie er das am besten machen könnte. Einfach so losballern wollte er auch nicht. Also verwarf er diesen Gedanken wieder.

Er kam genau richtig zur Schule, denn es klingelte gerade. Heute bekamen sie eine neue Lehrerin. Sie hieß Frau Müller und war 29 Jahre alt. Paul verliebte sich sofort in Frau Müller. Er träumte nachts von ihr, und im Unterricht hörte er gar nicht richtig zu, weil er sie immer ansehen musste.

Seine Freunde lachten sich über ihn kaputt. Er war der Jahrhundertwitz. Natürlich hörte auch Frau Müller davon. Sie fand es auch sehr witzig. Das brachte Peter zur Weisglut. »So erniedrigt, so zurückgewiesen«, dachte er, »das sollen sie büßen.«

 

Rituale bei Vollmond

Es ist Nacht. Eine bedeutende Nacht. Heute ist Vollmond. Heute ist der Tag, an dem das Ritual stattfinden soll. Das Ritual zur Vereinigung der Stämme der Blutigen Falken und der Sandläufer. Der Häuptling von den Blutigen Falken – Halef Seif – und der Häuptling der Sandläufer – Ali Munktap – wollen endlich Frieden schließen. Aber das ist nicht das einzige Ritual an diesem Abend in der Wüste. Sie wollen noch eine Stimme der Stämme wählen.

Die zwei Männer gehen zum Feuer. Es herrscht großes Schweigen. Keiner sagt ein Wort. Halef Seif und Ali Munktap nehmen sich je ein Messer und schneiden sich den ganzen Arm mit einem Schnitt auf. Das Feuer lodert. Sie reichen sich ihre Arme und drücken die Wunden aufeinander. Das Blut tropft ins Feuer und auf den Sand.

Die Menge klatscht. Jeder spürt die Magie, die in der Luft liegt. Jetzt wird die Stimme der Stämme gewählt. Für die alte Stimme – Mohamet.

 

Wenn man jemanden mag

Wenn man jemanden mag, macht man dann alles für ihn?
Wenn man jemanden mag, hilft man ihm dann immer?
Wenn man jemanden mag, ist man dann immer für ihn da?
Wenn man jemanden mag, will man mit ihm zusammensein?
Wenn man jemanden mag, will man ihn dann glücklich machen?
Wenn man jemanden mag, will man ihn dann nie wieder loslassen?
Wenn man jemanden mag, soll man dann immer mit ihm reden können?
Wenn man jemanden mag sollte man dann ehrlich sein?
Ist mögen ernst – oder nur so ein Gefühl?