Kathrin Wolf (12)

Die Pomeranzengasse

Vor langer, langer Zeit gab es in Graz eine Gasse, die hieß Grenzgasse. Diesen Namen hatten ihr die Bürger der damals noch sehr kleinen Stadt gegeben, weil sie zwischen zwei verschiedenen Vierteln lag. An einem Ende wohnten furchtbar dicke Menschen, die glaubten, etwas Besseres zu sein. Am anderen Ende lebten normale, arme Bürger. Arm waren sie deswegen, weil die gutgenährten Leute der anderen Seite ihren Chef, er wog 355 kg, immer zu ihnen schickte, um Essen zu stehlen.

Eines Tages beschlossen die armen Menschen, die Gasse zu verengen, damit der Chef der anderen Seite nicht mehr herüberkommen könnte. Das taten sie auch. Weil die anderen nun nichts mehr zu essen hatten, kochten sie sich jeden Tag selber Pommes. Die Zutaten dafür stahlen sie in anderen Gasthäusern.

Die Leute starben später alle an Leberverfettung. Weil das nur wegen der Pommes passieren konnte, erhielt die Gasse später den Namen Pomeranzengasse.