Martin Steiner (13) 3. Preis

Das Kokoland

Es war an einem kühlen Frühlingsabend, als Max unter hohem Fieber einschlief. Seine Mutter streichelte ihren kranken Sohn noch bis spät in die Nacht hinein. Um ca.21³² Uhr verließ sie dann das Kinderzimmer, um selbst schlafen zu gehen.

Plötzlich, mitten in der Nacht wurde Max von dem Gurren einer Taube wach. "Guten Abend, lieber Max!", sagte die Taube leise. Das erstaunte Kind musste sich erst den Schlaf aus den Augen reiben, und als es sah, dass eine Taube ihn angesprochen hatte, glaubte es zuerst wegen seines Fiebers zu fantasieren. "Was willst du denn von mir?", fragte der leicht verängstigte Junge. Die Taube begann ohne zu zögern zu erzählen: "Ich komme von weit her. Dort, wo ich wohne sind alle Geschöpfe glücklich und leben in Frieden und in Harmonie miteinander." "Wie heißt denn das Land, wo du wohnst?", fragte Max neugierig. "Der Name des Landes ist KOKOLAND und meine Eltern sind dort sozusagen die Könige. Aber nicht solche Könige, die Sklaven haben - nein. Meine Eltern sind die Könige der Weisheit. Sie haben nämlich eine Zauberkugel, in der sie sehen können, ob Menschen in Schwierigkeiten sind." Der kleine Max war sehr beeindruckt und hörte geduldig zu. "Nun muß ich aber gehen.", antwortete der Vogel und hob die Flügel. "Kommst du mich wieder einmal besuchen?", fragte Max, doch die Taube war schon fort. Am nächsten Morgen erzählte Max die Begegnung mit der Taube seinen Eltern. Diese gingen stumm aus dem Zimmer und riefen den Arzt an. Der Arzt wußte jedoch auch keinen Rat und teilte den Eltern nur mit, dass die Befunde für Max gekommen waren und dass es nicht gut für ihn aussah. Traurig legte die Mutter den Hörer auf die Gabel und richtete das Abendessen.

Es war mittlerweile schon dunkel geworden und Max versuchte zu schlafen. Seine Mutter hatte ihn einen fiebersenkenden Tee gebracht, aber das Fieber des Jungen stieg nur noch mehr an. Plötzlich öffnete sich das Fenster wie von Geisterhand, und am Fensterbrett saß die Taube von der letzten Nacht. "Komm mit mir ins KOKOLAND !", schlug der Vogel vor. Müde richtete sich der Junge im Bett auf und merkte, wie er aus seinen Zimmer schwebte, immer hinter der Taube her. Bis sie beim sagenumwobenen KOKOLAND ankamen. "Ich glaub` ich träume !", stieß Max hervor und stellte sich allen Bewohnern des KOKOLANDES vor. Am nächsten Morgen, als die Mutter ihren Sohn wecken wollte, war er schon kalt geworden und hatte blaue Lippen. Von nun an lebte die Seele des kleinen Max im KOKOLAND weiter.

 

Der reitende Bote

Es war an einem bitterkalten Novemberabend, als mich mein Graf Hubert III in sein nächtliches Gemach kommen ließ. "Es handelt sich um einen streng geheimen Briefumschlag für meine Verlobte in Villach." ,erklärte mir mein Herrscher. Ich erschrak innerlich denn das Schloß meines Grafen befand sich in Graz. Da das Auto noch nicht erfunden war, sattelte ich mein Pferd und macht mich auf die abenteuerliche Reise. Ich war mir im Klaren, dass viele Schurken und Bösewichte versuchen würden, den Brief in ihre Gewalt zu bekommen. Nachdem ich das erste Wäldchen hinter mir gelassen hatte, bestätigten sich meine Befürchtungen. Die Krieger und Soldaten von Kaiser Augustus IV waren mir dicht auf den Fersen. "Hüh!", trieb ich mein Pferd an. Da die Soldaten Augustus in der Überzahl waren, war davon reiten meine einzige Rettung. Doch kaum hatte ich die einen Schurken abgehängt, kamen schon die nächsten. Es war ein erbitterter Kampf um Leben und Tod. Ich kam jedoch mit dem Schrecken davon (was man von meinen Feinden nicht behaupten konnte).

Das nächste Stück meiner Reise ging durch das Auenfeld.

Schon wieder mußte ich mich einem Kampf stellen. Elegant bohrte sich mein Degen in die Körper meiner Feinde. Ich hatte kaum Zeit mich umzudrehen, da kam schon der nächste Soldat. Schnell suchte ich hinter einem Baum Schutz. Ein einziger Schuß genügte, und mein Gegner war besiegt.

"Nur weg von diesem Ort.", dachte ich und ritt meines Weges.

Das Schloß von Gräfin Lisa II war schon in Sicht.

Keuchend kamen mein Pferd und ich bei der Gräfin an.

"Post von eurem Verlobten", teilte ich der Adelheit mit. Was sie mit dem Brief machte, tat mir in den Augen weh. Herzlos zerriss sie den Umschlag und ihr einziger Kommentar war:

"Ihr Flegel! Da war ein Blutfleck auf meinem Brief. Soldaten, packt ihn!" "Danke, ich kann selber gehen.", keifte ich zurück und ritt wütend heimwärts.

 

 

Die Vulkanbande

Name: Steiner Martin

Wohnort: Feistritz (Kärnten)

Schule: BRG Spittal/Drau

Geburtstag: 21.04.87

besondere Kennzeichen: kennt sich mit Computern gut

Name: Korl Lukas

Wohnort: Neu-Feffernitz (Kärnten)

Schule: BRG Spittal/Drau

Geburtstag: 3.10.86

besondere Kennzeichen: Angeber (sagen die anderen), aber er ist nicht dieser Meinung ...

Name: Jörg Jennifer

Wohnort: Feistritz (Kärnten)

Schule: Hauptschule 2 Feistritz/Drau

Geburtstag: 06.09.87

besondere Kennzeichen: Gutes Gedächtnis. Geduld und Ausdauer, äußerst hilfreich für die Bande;

Name: Niederwimmer Stephan

Wohnort: Seeboden (Kärnten)

Schule: BRG Spittal/Drau

Geburtstag: 26.01.87

besondere Kennzeichen:

Mädchenheld; hat oft ausgeflippte, aber gute Ideen;

 

Inhalt:

Eine schaurige Entdeckung

Eine Reise in die Vergangenheit

Jutta

Die große Schlacht

 

 

Eine schaurige Entdeckung

Es war an einem kühlen Novembervormittag.

Die vier "Vulkane" sollten längst in der Schule sitzen und lernen. Doch da bei allen vier der Unterricht entfallen war, saßen sie in ihrem Hauptquartier und lasen die Zeitung, als plötzlich das Telephon läutete. "Könntest du bitte rangehen?", nuschelte Lukas Jennifer zu. "Immer auf die kleinen...", wehrte sich das Mädchen und hob den Hörer von der Gabel.

Als Jennifer das Gespräch beendet hatte, sie allen freudig an, dass sie alle bei ihrer Großtante auf einen warmen Kakao eingeladen waren.

Augenblicklich sprangen Martin, Lukas und Stephan auf, denn sie wollten so schnell wie möglich zu ihrem wärmenden Kakao. Da Jennifers Tante aber nicht in der Nähe des Geheimversteckes wohnte, mussten die vier Kinder zum Zug.

Beim Bahnhof angekommen, umhüllte die "Vulkane" plötzlich dichter Nebel. Bald hatten sie die Orientierung verloren und mussten daher dicht beisammen bleiben. Keiner der vier wusste, was das zu bedeuten hatte. Daher riefen die Kinder laut um Hilfe und hofften, dass der Bahnhofsvorstand sie hören würde. Doch kaum hatten sie den ersten Hilferuf ausgestoßen, wurden Martin, Lukas, Stephan und Jennifer in einen stinkenden Rauch getaucht, und der Boden wurde unter ihren Füßen weggezogen. Kreischend fielen die vier erschrockenen Kinder in die Tiefe.

Martin war der erste, der einen klaren Gedanken fassen konnte.

Als sich alle vier vom anfänglichen Schrecken wieder erholt hatten, flüsterte Martin seinen Freunden zu, dass sie zu ihm kommen sollten. "Ich glaube, das hier ist das geheime Labor des verrückten Wissenschaftlers Dr. Markus Linder. Über den habe ich nämlich einen Zeitungsbericht gelesen. Die Polizei vermutet, dass sich am Feistritzer Bahnhof ein geheimer Eingang befindet, hat jedoch keine Beweise."

Ich befürchte, dass wir die "glücklichen Finder" des Eingangs sind." Nachdem Lukas, Jennifer und Stephan das gehört hatten, blieb ihnen die Sprache weg. Wenn das stimmte, dann schwebten sie ihn höchster Gefahr. Dieser Dr. Linder Markus war nicht nur ein böser Wissenschaftler, sondern er war auch drei Mal des Mordes angeklagt. Wenn Dr. Linder die Kinder also bemerkte, dann würde er sie sicher ohne Wenn und Aber beseitigen, denn nun kannten die Vulkane ja den geheimen Eingang. Es war nun auf dem schnellsten Weg nach draußen zu kommen ohne bemerkt zu werden. Auf einmal hörten die vier Vulkane dumpfe Schritte immer näher kommen. Hatte der verrückte Wissenschaftler sie entdeckt?

Leise kam eine dunkle Gestalt auf die vier Freunde zu. Martin, Lukas, Jennifer und Stephan rutschten die Herzen fast in die Hosen. "Hab ich euch!", schrie plötzlich ein Mann. Die Vulkane erschraken." Ich wusste, dass ihr mir nachspionieren würdet. Deshalb habe ich gleich die nötigen Maßnahmen ergriffen und euch in die Falle gelockt." Martin, Lukas, Jennifer und Stephan waren überrascht, das der Mann wusste dass die vier Freunde ihm nachschnüffeln würden, denn schließlich wussten nicht einmal die Kinder was sie hier taten. Als der Mann die vier erkennen konnte, stutzte er. "Ihr seid nicht zu fällig einer der Steinhauer?", fragte der Mann verwirrt. "Nein, wir sind von der kanadischen Polizei!", scherzte Stephan.

Wenn er gewusst hätte, das dieser Scherz den Vulkanen zum Verhängnis werden würde, hätte er sich diese Bemerkung sicher zweimal überlegt.

 

Reise in die Vergangenheit

Der Mann, der die Kinder nun erreicht hatte, packte Stephan am Ohr und schrie: "Du Lümmel du! Na warte, dir werde ich die Waden vorrichten." Stephan schrie und zappelte, aber es nutzte kein Betteln und kein Flehen. Der Mann, der mit seiner Glatze mit nur drei Haaren, eines links, eines rechts und den Rest wild durcheinander und seinem blauen Mantel aussah wie ein Merlin der 90er Jahre, kannte jedoch keine Gnade. "Boss! Eindringlinge von der kanadischen Polizei!", schrie Merlin und zerrte Stephan zu einem großen, dunkelhaarigen Mann. "Dummer Hund! Eindringlinge von der kanadischen Polizei. So ein Schwachsinn." Der dunkelhaarige Mann war sichtlich böse. Als er die vier Kinder jedoch sah, breitete sich ein hämisches Grinsen über sein bärtiges Gesicht. "Sprecht euer letztes Gebet! Ihr seid schon überfällig...." "Endlich wieder mal was los. Das hätten wir mit der anderen Göre auch schon machen müssen", freute sich Merlin. "Nein! Ich habe eine bessere Idee. Ich könnte euch ja als "Versuchskaninchen" für meine zweite, selbst konstruierte Zeitmaschine verwenden." "Sie, Sie sind vollkommen verrückt. Niemand kann eine Zeitmaschine bauen! Das ist wissenschaftlich erwiesen. Außerdem ist es auch theoretisch nachzuweisen, dass es uns derzeit am nötigen Material fehlt.", keuchte Lukas. Er hatte nämlich überhaupt keine Lust, in irgendeiner Zeit verschollen zu sein. "Ihr wollt mir nicht glauben?", fragte Dr. Linder und führte die Kinder in eine Art Saal. Inmitten des Raumes stand ein riesiger Kasten mit Rädern, jeder Menge Lampen und Schaltern. Martin, Lukas, Jennifer und Stephan staunten nicht schlecht. Bevor sie aber miteinander ein Wort wechseln konnten um sich einen Fluchtplan zu überlegen, packten die zwei Männer die Kinder und steckten sie in das kastenähnliche Gefährt. "Halt! Einen möchte ich aber als Geisel hier behalten.

Ihr Übrigen versucht den Raubüberfall von Don Kanalie, der am 17.10.1875 einen riesigen Geldtransporter überfallen hat, zu verhindern und das gesamte Gold in unsere Zeit zu bringen. Solltet ihr dies alles nicht bis 16³² geschafft haben, wird die Zeitmaschine per Funk in unsere Zeit zurückbefördert und ihr werdet bis ans Ende eurer Tage in der Vergangenheit festsitzen."

Entschlossen schaute Merlin die vier Kinder an.

Verzweifelt versuchte Lukas irgendwie aus dem Kasten zu kommen. Dabei kam der Junge an einem der vielen Knöpfe an. Dies hätte er besser nicht machen sollen, denn nun wurde die Zeitmaschine in Gang gesetzt. Erschrocken fuhren Merlin und der andere Mann zurück.

Funken sprühten und Lampen erloschen. Wieder wurden die vier Juniordetektive in eine stickende Rauchwolke gehüllt und fanden sich in einer anderen Zeit wieder.

Sollte das dass Aus für die Vulkanbande sein? Hatten die vier Juniordetektive wirklich

versagt? ....

Die Kinder wussten nicht, ob sie zwei oder fünf Minuten unterwegs waren, doch es kam ihnen unendlich lange vor.

Verschlafen schauten Martin, Jennifer, Lukas und Stephan aus den völlig verschmutzten Gucklöchern. "Na prima. Jetzt sitzen wir in irgendeiner Zeit fest und in unserer Zeit wird der gute Kakao kalt.", meckerte Stephan, der anscheinend auch in der verzwicktesten Lage nur ans Essen dachte. "Wenigstens brauchen wir nur hier drinnen warten, bis Dr. Linder seine Zeitmaschine wieder zurückholt.", sagte Lukas. "Gut gesprochen ,Herr Oberschlau. Doch ich fürchte, wir haben ein mittelfinger großes Problem", fuhr Jennifer ihren Kumpel an. Erschrocken sahen die anderen drei Kinder nach hinten.

"Einheimische" hatten das Raum - Zeitgefährt entdeckt und begutachteten die Maschine misstrauisch.

"Wenigstens sind wir nicht in der Steinzeit gelandet", sagte Martin und deutete auf die mit Gewehren bewaffneten Männer. Es dauerte nur wenige Sekunden, bis die Räuber das Schloss der Zeitmaschine geknackt hatten. Mit erhobenen Händen stiegen die vier Kinder aus. Offene Münder und große Augen umgaben Stephan, Martin, Jennifer und Lukas. "Warum schauen die uns so komisch an?", fragte Lukas zaghaft. "Seht euch nur an wie diese Fremden angezogen sind.", sagte einer der Männer. Jetzt erst sahen die vier Kinder, dass sie mit wärmenden Kunstfasernpulovern und coolen Mützen den Menschen von 1875 ja wie Außerirdische vorkommen mussten. Mit zitternden Knien rutschten die vier Freunde näher zusammen. Einer der Männer- der anscheinend das Oberhaupt war - deutete ihnen, dass sie mitkommen sollten. Was blieb den Vulkanen übrig? Sie mussten sich bis 16³² befreit haben und im Kasten sitzen. Dies war jedoch leichter gesagt als getan. Wenn diese Leute aus der Vergangenheit die vier Kinder wirklich für Außerirdische hielten, dann würde die Befreiungsaktion sicher nicht leicht werden.

Es waren fast drei Kilometer bis zum Dorf. Dort angekommen, wurden sie dem Stadtrichter vorgeführt. "Meine Männer und ich haben diese außerirdischen Spione entdeckt, als sie gerade dabei waren unser Gebiet auszukundschaften. Doch ich habe sie zur Strecke gebracht." Während der Mann sprach, mussten die Kinder mit ansehen, wie ihr Raum – Zeitgefährt weggeschafft wurde.

Der Richter hatte anscheinend genug gehört und stieß nur ein leises "Hängt sie!" heraus. Alle jubelten und man begann mit dem Aufbau des Galgens.

"He! Ich verlange meinen Anwalt!", schrie Lukas und wurde als erster zum Henker gebracht. Da der Galgen noch nicht richtig aufgebaut und die Kinder unbeaufsichtigt waren, konnten sich die vier Freunde zusammentun und sich überlegen, wie sie am schnellsten wieder ins vertraute 1999 zurück kommen konnten.

Doch kaum hatten die vier angefangen zu flüstern, kam schon einer der Männer und die Kinder mussten ihr Gespräch beenden, noch bevor es überhaupt angefangen hatte. Plötzlich konnte man die lauten Rufe eines Mannes vernehmen, der schrie: "Der Zug mit dem Gold kommt gleich an. Wenn wir den Überfall noch schaffen wollen, dann müssen wir uns beeilen."

Ein Mann – den die Kinder für Don Kanalie hielten - übernahm die Führung und ritt mit seinen Männern Richtung Schienen. Die Kinder vergaßen sie ganz einfach. Martin, Jennifer, Lukas und Stephan konnten es gar nicht richtig glauben. Noch waren die vier Vulkane nicht in Sicherheit. Erst müssten sie zu den von den Gaunern beschlagnahmten Kasten gelangen und ihn dann auch noch schnellstens in Gang bringen. Dies war leichter gesagt als getan. Auf Zehenspitzen schlichen die vier Freunde in das Gebäude, in dem sie die Zeitmaschine vermuteten. Martin, Lukas, Jennifer und Stephan behielten mit ihren Verdacht Recht, dass die Räuber die Zeitmaschine zu Don Kanaliens Quartier gebracht hatten.

Nun war es ein Kinderspiel in den Kasten zu steigen und die Tür von innen zu verriegeln. Jetzt kam der etwas schwierigere Teil. Martin - das Computergenie der Bande - musste seine Freunde und sich in die Zukunft befördern.

Dies würde schwieriger werden, als sich die vier Freunde gedacht hatten.

 

Jutta

Kaum hatte Martin - mit der Hilfe von Jennifer-

alle Knöpfe und Hebel genauestens untersucht, kam plötzlich ein lautes Klopfen aus der Richtung der Tür und die Kinder erschraken.

Ängstlich drehten sich die vier Vulkane um, als die Tür durch den von draußen verübten Druck immer mehr nachzugeben schien.

"Krach!", machte die Tür, und herein plumpste ein ca. 12 Jahre altes Mädchen, das – als es die vier Freunde sah – sich vor Schreck schnell aufrappelte, und schleunigst versuchte, das Weite zu suchen. Doch schon hatte sie Jennifer am Handgelenk gepackt, und sie in das Raum – Zeitgefährt gezerrt, während Stephan sich schon daran machte, die kaputte Türe zu reparieren.

"Was, was.......wollt ihr von mir?", stotterte das anscheinend total entgeisterte Kind. "Die Frage lautet wohl eher, was du von uns wolltest!", fuhr Stephan sie an, da er überhaupt keinen Grund für ein Mädchen finden konnte, in ein fremdes Gefährt zu steigen und die Türe einzutreten. Doch da bemerkte Martin, dass das Mädchen, das übrigens Jutta hieß, eine Nike Kappe und einen Fishbonepullover anhatte. "Also das die Leute von 1875 schon so coole Klamotten hatten, hätte ich mir nie gedacht.", staunte Lukas. Und genau das war es, das keiner der Vulkane an Lukas ausstehen konnte. Dass er sich immer so blöd anstellen musste! Mittlerweile hatte Martin von Jutta erfahren, dass das Mädchen ebenfalls Dr. Markus Linder begegnet war. Und nun war sie schon über acht Monate hier gefangen.

"Das geht doch gar nicht. Dr. Linder ist doch erst vor einigen Tagen aus dem Staatsgefängnis geflohen!", warf Lukas ein.

"Wie ich bereits herausgefunden habe, scheint die Zeit aus der wir alle herkommen zu stehen, während hier alles seinen gewohnten Lauf nimmt."

"Sie haben Post !", dieser Ruf aus einem der vielen Lautsprechern, die in das "Armaturenbrett eingebaut waren unterbrach Juttas Erklärung.

"Was, was hat das zu bedeuten?", fragte Stephan angstvoll. "Ich weiss es nicht", seufzte Jennifer. "Aber ich!", warf Martin ein. Das muss so eine Spielerei von diesem Merlin sein, seine e-mails anzukündigen. Ich habe nämlich kürzlich ein Buch über solche Makros gelesen. "Und was steht drinnen?", nun wurde auch Jutta neugierig. "Einen Moment.... Das steht scheinbar in einer anderen Sprache. Altgriechische Schriftzeichen – so weit ich feststellen kann. Lukas! Könntest du dir das bitte einmal ansehen?", bat Martin seinen Freund. Lukas beherrschte nämlich über zehn Fremdsprachen, konnte fließend spanisch und französisch, und war in der Schule – was die Grammatik betraf immer einer der Besten. "Entweder beherrsche ich die griechische Sprache nicht mehr, oder..." "Oder was?", Stephan hielt es vor Spannung nicht mehr aus. "Oder diese Schriftzeichen ergeben keinen Sinn. Ich bin ratlos", gab Lukas zu. "Lass mich mal ran!", meinte Jutta, und gab einige Befehle ein. Wenige Sekunden darauf erschien der Text in deutscher Sprache auf dem Bildschirm, der ebenfalls in das Armaturenbrett eingebaut war.

Martin war von Juttas Computerkenntnissen fasziniert. Dabei war das der älteste Trick der Welt geheime Botschaften per e-mail zu verschicken. Wieso war er nicht drauf gekommen den Text in eine andere Schrift zu setzten. Wie sich der Junge über sich ärgerte. Jetzt erst bemerkte Martin, dass Lukas und Stephan wie hypnotisiert auf den Bildschirm starrten.

Von: time@machine.com

An: time@machine.com

ICH FORDERE SIE AUGENBLICKLICH AUF; DIESEN TEIL DER ZEIT ZU VERLASSEN! WIR KENNEN KEINEN SPASS! WENN SIE DEN SEKTOR BIS 15:20 UHR NICHT RÄUMEN, ERÖFFNEN WIR DAS FEUER:

S.: DIE STEINHAUER

PS.:SO WEIT WIR FESTSTELLEN

KONNTEN, BESITZEN SIE KEINE

WAFFEN. WIEDERSTAND IST

ALSO ZWECKLOS!

"Die Steinhauer!", wiederholte Lukas immer wieder. "Hat nicht auch dieser verrückte Dr. Markus Linder von den Steinhauern geredet?" "Nein! Aber Merlin", gab Jennifer Lukas recht. "Was hat das alles zu bedeuten?", fragte sich Stephan. "Ich glaube ich kann euch weiterhelfen", antwortete Jutta. "Du?", zweifelte Lukas und erntete von Stephan einen scharfen Blick. "Mir ist nicht entgangen, dass Stephan schon längst ein Kalbsauge auf Jutta geworfen hat!", flüsterte Martin Jennifer zu. Doch Jutta ließ sich nicht stören, und erzählte weiter:

"Vor einigen Tagen – nach eurer Zeitrechnung – begegnete ich wie ihr, zufällig, Dr. Markus Linder. Doch bevor er mich entdeckte, bekam ich mit, wir er sich mit Merlin über einen Wettkampf unterhielt. Und wie er sich darüber aufregte, dass Thomas Ertl, der wie ich später herausfand der Boss der gegnerischen Mannschaft – die sich selbst "die Steinhauer" nennen, seine wichtigsten Berechnungen geklaut hatte, und daher für ihn ein Risikofaktor von ungefähr achtzig Prozent entstünde, dass seine Zeitmaschine Schrott wert ist. Diese sah fast ganz gleich aus wie die, in der ihr gekommen seit. Ja, und dann musste ich niesen und er entdeckte mich, hielt mich für eine der Steinhauer, flüsterte etwas von "Jetzt verwickelt er Kinder auch schon in unsere Angelegenheiten", steckte mich in sein Raum – Zeitgefährt, und teste es an mir. Was er nicht wusste war, dass Thomas Ertl ebenfalls anhand der Berechnungen die gleiche Zeitmaschine bauen hat lassen, um als erster im Jahre 1875 zu sein.

Als ich hier landete, erwartete mich bereits einer dieser Steinhauer, zerstörte die Maschine die ohnehin nicht richtig funktionierte, und wollte mich festnehmen. Plötzlich kamen aber die Dorfbewohner und halfen mir. (Ich weiss bis jetzt nicht warum!) Als sie mich aber ihrem Stadtrichter vorführen wollten, viel mir folgende Ausrede ein: Ich war mit meinem Schiff vom Planeten Surx gekommen, um gegen Ausserirdische Spione zu kämpfen. Aus diesem Grund gaben sie mir zu Essen und eine äußerst Akzeptable Unterkunft – mit der einen Bedingung, dass ich immer für sie gegen diese Ausserirdischen Spione kämpfen." Mit diesem Satz schloss Jutta ihre Erzählung.

"Wenn Dr. Linder wirklich keine Waffen eingebaut hat, dann bleibt uns eh nichts anderes übrig als uns zu ergeben.", murrte Stephan. "Uns einfach so ergeben?", fragte Martin zweifelnd. Was war bloß los mit Stephan? Er gab doch sonst auch nicht so schnell auf. Das ihm Mädchen leicht den Kopf verdrehten, war bekannt. Aber so schlimm war es noch nie.

Jennifer kombinierte: "Was wir jetzt brauchen, ist ein guter Schlachtplan. Irgendwelche Vorschläge?"

 

Die große Schlacht

"Wir könnten ja Waffen von auftreiben, und sie dann in unsere Zeitmaschine einbauen", schlug Lukas vor. "Sonst noch irgend was?" fragte Jennifer hoffend, der Lukas´ Plan sichtlich nicht gefiel. "Oder wir könnten uns in ihre Netzt "klinken", und die Steuerung von ihrem Computer übernehmen, so dass wir sie mit ihren eigenen Waffen schlagen können.", warf Martin ein. Das war zwar auch nicht das, was sich Jennifer vorgestellt hatte, aber es war besser als Lukas´ Vorschlag. Da keine weiteren Ideen eingebracht wurden, wurde abgestimmt. Martins Vorschlag bekam die zu erwartende Mehrheit.

Fieberhaft versuchte Martin, die vielen Sicherheitssperren des anderen Raum – Zeitgefährtes zu umgehen. Nach zwei Stunden gelungener Arbeit, legten die fünf Kinder eine kleine Pause ein.

Jutta bemerkte es als erste. Ein kleiner, gelber Punkt, der sich langsam über die Bildschirmoberfläche schob. Als das Mädchen Martin darauf aufmerksam machte, sah er erschrocken auf den Bildschirm. "Ich verstehe das nicht! Der Computer ist doch ausgeschaltet" Für Martin war das ein Rätsel.- Nicht aber für Jutta. "Ganz einfach!" Wir werden durchsucht" "Online?", fragte Stephan träumend, und starrte in Juttas Augen. "Ja! Online", bestätigte das Mädchen. "Da gibt es nur eine Lösung.", meinte Martin und suchte nach dem Telephonkabel – konnte jedoch keines finden. Nun suchten alle fünf Kinder, und schließlich wurde Lukas fündig. "Ein kleines, rotes Kästchen?", zweifelte Jutta. Schnell schaltete Lukas das Gerät aus. Augenblicklich verschwand der Punkt vom Bildschirm. Martin ließ den PC hochfahren. "Bin gespannt nach was die Einbrecher gesucht haben!", nuschelte der Junge, und tippte einige Befehle ein.

Seine Augen wurden immer größer. "Und nach was haben sie gesucht?" Jennifer kannte diesen Blick an Martin, und er hatte nichts Gutes zu bedeuten. "Die, die haben über fünfzig Prozent der Festplatte gelöscht!", stotterte der Junge. "Welche Schäden sind dadurch entstanden?" Lukas starrte wie alle anderen auf den flimmernden Bildschirm. "Keine allzu großen! An das Betriebssystem, dass die Steuerung leitet sind sie nicht ran gekommen. So weit ich feststellen kann, sind nur alte Aufzeichnungen verloren gegangen.

Dieses rote Kästchen dürfte ein ultimatives Modem sein, das Impulse durch die Zeit leitet!"

Der Junge deutete Lukas, das Kästchen wieder einzuschalten. "Wenn ich ihr System steuern soll, dann müssen wir nämlich Online sein. Für uns entsteht dadurch natürlich die Gefahr, dass die Steinhauer zurückschlagen. Wir müssen uns entscheiden Entweder wir kämpfen und können nach Möglichkeit nie wieder in unsere Zeit zurück, oder wir verdrücken uns." Erwartungsvoll sah Martin seine Freunde an.

"Aufgeben! Ich möchte nicht, dass Jut..., äh ich meine uns etwas passiert.", platzte Stephan heraus. Verwundert wurde Stephans Meinung überstimmt.

"OK! Ich habe jetzt die Steuerung über das andere Raum – Zeitgefährt übernommen.", meinte Martin, und sah dabei auf die Uhr.

15:15 Uhr. Noch fünf Minuten, bis die Schlacht beginnen sollte.

Stephan, Lukas, Jennifer und Jutta starrten auf den Bildschirm, und auf Martins Hände, die immer zu auf die Tastatur schlugen.

Durch die etwas verschmutzten Gucklöcher sahen die Freunde, wie die andere Zeitmaschine immer näher kam. Ein unerwarteter Schuss zerbrach die fast schon unausstehliche Stille. Hatte man sie getroffen?

Nein! Gott sei dank nicht. Erleichtert atmeten die Kinder auf. Sollte Martin so einen Zwischenfall denn nicht verhindern? "Die müssen uns entdeckt haben!", murmelte Martin. "Zumindest haben sie eine zusätzliche Sperre vorgeschoben. Aber ich habe alles im Griff ... glaube ich zumindest."

Doch da passierte es. Mit einem gezielten Schuss wurde die Zeitmaschine der Kinder ausser Kraft gesetzt. "Sechzig Prozent sind im Eimer! Wir müssen jetzt in unsere Zeit zurück oder nie!", schrie Martin und wartete nicht auf die Antwort der anderen sondern gab Koordinaten, Datum, Uhrzeit und den Startbefehl ein.

Wieder umhüllte die Kinder ein stickender Rauch, und sie wurden ins Jahr 1999, direkt vor das Haus von Jennifer´s Tante befördert.

"Wo, wo sind wir?", fragte Jutta angstvoll. "In welcher Zeit wir uns befinden ist wohl eher angebracht.". meinte Lukas, der Martin böse ansah. "Was hätte ich den eurer Meinung nach tun sollen? Das war die allerletzte Möglichkeit in unsere Zeit zurück zu gelangen." Verschwitzt stiegen die Kinder aus der Zeitmaschine. Nach einer kurzen Aufklärung von Martin wo und in welcher Zeit sie sich befinden, läuteten sie bei Jennifer´s Tante an.