Anja Stauffer (9)

Tim, der Basketballspieler

Tim, der Basketballspieler hasste Basketball Spielen. Er wollte aufhören zu spielen. Aber seine Mannschaft sagte immer, wenn er fragte: »Darf ich aufhören?«: »Nein, du musst bei uns bleiben, denn ohne dich sind wir verloren.« Tim war nämlich der beste Spieler in ganz Brennwurz.

Eines Tages wachte Tim früh auf. Er stand auf, zog sich an und ging in den Garten. Tim freute sich, er wusste nicht warum, aber er freute sich. Er zog einen Zettel aus seiner Hosentasche, darauf stand: »Samstag 13. 7., 10 Uhr Basketballspiel«. Heute war der 8. 7. Tims gute Laune war wie verflogen. Er brüllte: »Mir reicht’s!« und lief tränenüberströmt davon.

Er lief und lief, bis er in einen Wald kam. Dort übernachtete er fünf Tage. Am fünften Tag kam seine Basketballmannschaft und rief: »Tim! Tim! Tim!«

Tim kletterte auf einen Felsen. Sein bester Freund rief ihm nach: »Nein, tu’s nicht! Nicht springen!«

Tim sprang trotzdem. Sein bester Freund sprang ihm nach. Der andere Teil der Mannschaft holte die Rettung. Die Rettung holte Tim und seinen besten Freund ab und brachte sie ins Krankenhaus. Nach langer Zeit stellte sich heraus, Tim war am ganzen Körper gelähmt und konnte nicht mehr Basketball spielen. Sein bester Freund war beim Sprung gestorben.

 

Die kleine Katze

Hallo, ich bin eine kleine Katze und wohne mit meinen fünf Geschwistern auf einem Bauernhof in Hauersdorf. Das Kind vom Bauernhof spielt sehr viel mit uns Katzen. Es ist fünf Jahre alt und rollt uns oft eine Nuss hin und her. Meine Geschwister und ich versuchen, sie zu fangen.

Einmal, als wir wieder versuchten, eine Nuss zu fangen, kam die Mutter von dem Kind und fragte das Kind: »Welches von den kleinen Katzen willst du behalten? Die Katzen sind nämlich schon groß genug, dass wir sie herschenken können.«

Ich hoffte, dass das Kind mich aussucht. Das tat es aber nicht. Es zeigte auf meinen Bruder, den ich nicht sehr mochte. Ich mochte ihn nicht, weil er sich immer beim Trinken vorgedrängelt hat.

»Okay«, sagte die Mutter, »morgen kommt eine Familie und sucht sich drei Katzen aus.«

Am nächsten Tag wachte ich früh auf und versteckte mich hinter einem Busch. Erst am Abend kam ich wieder zu meiner Mutter, und ich sah, dass nur mehr zwei Katzen und ich da waren. Am nächsten Tag wachte ich auf, als ich in einer Menschenhand lag. Die Menschenhand setze mich in einen Katzenkorb und stellte mich in einen dunklen Raum. Auf einmal begann es zu rumpeln und zu wackeln. Es wackelte eine ganze Weile. Als es endlich aufgehört hatte zu wackeln, nahm mich wieder jemand in den Arm und trug mich viele Stufen hinauf. Dann wurde ich in einen Korb mit vielen Decken und einem Wollknäuel gelegt. Der Mensch ging raus und machte die Tür zu.

Ich wollte wieder zurück zu meiner Mutter. Da sah ich, dass das Fenster offen war. Ich sprang rauf auf das Fensterbrett und überlegte, ob ich runterspringen sollte. Ich sprang hinunter. Ich lief sehr lange und sehr schnell. Als die Gasse aus war, bog ich um die Ecke. Ich sah meinen Bauernhof. Ich rannte zu meiner Mutter und wollte für immer bei ihr bleiben, aber der Mensch kam wieder. Als er mich bei meiner Mutter sah, sagte er zur Bäuerin: »Sie können die Katze behalten, ich möchte eh keine.«

Seitdem bin ich wieder bei meiner Mama.

 

Das verschwundene Zauberbuch

Hallo, ich bin eine Hexe. Eine ziemlich junge Hexe. Ich bin erst 113 Jahre alt. Ich erzähle euch ein Erlebnis von mir und dem Hexenbuch.

Ich wohne auf einem sehr hohen Felsen. Als ich gerade auf der Klippe saß, die Füße runterhängen ließ und in meinem Hexenbuch blätterte, passierte es. Mir fiel mein Hexenbuch den Abgrund hinunter. Ich lief zu meinem Haus und wollte meinen Besen holen und dem Hexenbuch nachfliegen. Als ich die Tür zu meinem Haus öffnete, stolperte ich über meine Krähe, die Abraxas hieß.

Ich fragte: »Wo ist mein Besen, Abraxas? Mein Hexenbuch ist mir den Abgrund hinuntergefallen. Ich muss ihm unbedingt nachfliegen.«

»Der ist dir ja beim letzen Mal Fliegen auseinandergebrochen«, sagte Abraxas ruhig.

Ich war so aufgeregt, ich konnte ja ohne Besen nur sehr schwer hinunter. Mir kam eine Idee. Ich könnte mich ja runterhexen. Nein, doch nicht. Ich kann den Zauberspruch leider nicht auswendig. Zittrig begann ich die Steilwand runterzuklettern.

Als ich endlich unten war, suchte ich mein Hexenbuch. Ich fand es nicht. »Sicher hat es irgendjemand gestohlen«, dachte ich böse. Ich ging erst mal ins Dorf, um mir einen neuen Besen zu kaufen. Ich suchte einen wunderschönen roten Besen aus. Als ich damit zur Kasse gehen wollte, fiel mir ein, dass ich kein Geld mehr hatte. Und Junghexen wie mir war es verboten, Geld zu hexen.

Ich fragte im ganzen Land nach einem Hexenbuch. Ich seufzte und sagte zu Abraxas: »Was soll ich jetzt tun?«

Abraxas sagte: »Lass einfach das Hexen sein und zieh zu deiner Freundin ins Dorf.«

»Das ist es«, sagte ich. »Ich zieh ins Dorf und werde ein ganz normaler Mensch.«