Erna Memic (11)

Pickelprobleme

»Oh Gott!« rief Leonardo aus dem Badezimmer seiner Villa. Der Grund dafür war, dass sich auf seiner Nasenspitze über Nacht ein riesiger Pickel gebildet hatte. Sofort zog er sich an und rannte in die nächste Drogerie.

»Wirkt in zehn bis zwölf Wochen«, bemerkte er, als er die Gebrauchsanweisung von einem der Produkte gegen Pickel las. »Wir leben im zehnten Jahrtausend, und kein Mensch hat etwas, was gleich gegen Pickel hilft, gefunden. Ich hab ja noch einen Pressetermin heute abend!« beschwerte er sich bei der Kassiererin.

Deprimiert ging er nach Hause und versuchte seinen Pickel mit Make-up abzudecken. Es funktionierte, und Leonardo war froh. Er nahm sich noch einen Schönheitsschlaf vor seinem wichtigen Pressetermin in der New Yorker Stadthalle.

Als er wieder aufwachte, musste er sich schnell vorbereiten. Er zog seinen Armani-Anzug an und seine lackierten Versace-Schuhe. Als er fast fertig war, musste er nur noch das Make-up auf seine Nasenspitze auftragen. Weil er verkühlt war, nahm er sich noch eine Packung Taschentücher mit. Danach fuhr ihn sein Chauffeur mit seiner Limosine zur New Yorker Stadthalle. Als sie endlich angekommen waren, rannte er aus dem Auto hinaus. Die Stiege rauf, zur Tür des Saales, durch den Saal und schlussendlich auf die Bühne.

Gerade als er auf der Bühne angekommen war, musste er sich die Nase schneuzen. Er holte ein Taschentuch aus seiner Hosentasche und schneuzte sich die Nase. Plötzlich fingen alle Reporter an zu lachen. Leonardo wusste sofort, warum sie lachten und rannte wieder in seine Limosine, die vor dem Saal auf ihn wartete. Er befahl dem Chauffeur, ihn in ein Bierstüberl zu fahren. Der Chauffeur gehorchte und fuhr ihn in ein Bierstüberl am Stadtrand. Leonardo ging hinein und bestellte ein Bier. Danach noch eins und noch eins. Ziemlich lange blieb er da drinnen und dachte über den Pressetermin nach.

Nach ungefähr vier langen Stunden kam er betrunken heraus und setzte sich in seine Limosine. Er befahl seinem Chauffeur, ihn nach Hause zu fahren.

Zu Hause stieg er aus der Limosine. Er war zwar betrunken, doch niemand konnte den großen Stoß Fanpost vor seiner Tür übersehen. Es war der größte Stoß Fanpost, den er je bekommen hatte. Er brauchte drei Tage und drei Nächte, um seine Post zu öffnen und trotz seines peinlichen Auftrittes waren ihm seine Fans treu geblieben.