Lisa Heidinger (10)
Abenteuer mit Agent 700
»Hey, ich bins: Agent 700. Ich sitz grad mächtig in der Patsche! Dieser verdammte R hat mir statt einem Goldland Frischeapfel eine getarnte Handgranate untergejubelt. Nicht nur, dass mir bei jedem Bissen ein Zahn explodierte, nein, denn als ich den Handgranaten-Apfelputzen wegwarf, explodierten auch noch ein Dutzend Außerirdische, die gerade auf der Erde gelandet waren. Jetzt bin ich an eine Laterne gebunden, und die Marsmenschen erklären Europa den Krieg. Und das größte Problem ist: Ich wollte mir die Freiheit erkaufen, indem ich ihnen versprach, alle Insekten, Käfer und vor allem Kakerlaken aus ihrem UFO zu entfernen.
Doch da wollten sie mich auch noch ermorden, denn ihr Anführer war eine überdimensionale Kakerlake! Jetzt hänge ich hier mutterseelenallein an einer Straßenlaterne und ... Halt! Ich bin ja alleine! Das ist die Chance! Meine Superuhr mit ausklappbarer Kreissäge! Aber ... aber warum funktioniert sie denn nicht?
Oh, dieser verdammte R! Jetzt hat er schon wieder die Batterien stibitzt, weil er sie für sein behindertes Tamagochi braucht! Wenn ich den in die Finger kriege!«
Stundenlanges Schweigen herrscht, bis: »Juhuuuuu!!! Ich bin gerettet!!! Ein Hubschrauber!«Doch was passiert da? Das UFO der Außerirdischen hebt ab. Doch ein Marsianer feuert noch eine Handgranate ab. Man hörte nur mehr ein lautes »Bummmmm«.
»Ihr könnt euch sicher denken, was dann geschah. Und so schwimme ich jetzt im Meer, mit einer Straßenlaterne im Schlepptau, umringt von lauter hungrigen Haien ...«
Chaos in der Schule
Chaos in der Schule ist zwar normal, aber was heute in der 7a los war, war wirklich die Höhe! Alles fing damit an, dass Alexander mit einer echten Milchkuh in die Klasse kam. Als die Lehrerin aus dem Weg geschafft war, indem wir sie in den Kasten eingesperrt hatten, platzierte Alex seine Kuh an ihrem Schreibtisch. Nach zwei Minuten aber sprang der Metzgerjunge Johnny mit gezückter Füllfeder auf die Kuh los. Dann schrie er: »Hallo, lieber Milchspender! Mein Vater lädt dich heute herzlich zum Abendessen ein!«
Gerade wollte er die Kuh erstechen, als ihm jedoch beim Anlaufnehmen Alex ein Bein stellte. Mit einem Doppelsalto schleuderte es ihn in Richtung Fenster. Dann hörte man: »Klirrr! Raaa! Plumps! Igitt, was für ein Gestank!«
Ein weiterer Blick durchs Fenster, das jetzt eigentlich nur mehr aus Scherben bestand, verriet mir, dass Johnny auf einem vorbeifahrenden Schweinetransporter gelandet war.
Man hörte ihn noch weithin fluchen ...
Biggi kam etwas verspätet. Sie erklärte mir, dass es bei McDonalds ganz neu einen Rattenburger gab. Den hatte sie sich sofort kaufen müssen! Jetzt packte sie ihren Rattenburger aus, der eigentlich nichts anderes war, als eine Semmel mit einem Rattenkadaver und Majonnaise. Genüsslich verschlang sie das Zeug.
In der nächsten Minute geschah etwas nicht weniger Sonderbares: Mein Sitznachbar Axel raste, ebenfalls verspätet, in die Klasse, trug aber nur einen Lendenschurz aus Jaguarfell. Sogleich sprang er auf die Deckenlampe und wollte sich mit Tarzangeschrei auf seinen Platz schwingen, die Lampe jedoch hielt sein Gewicht nicht aus, brach herunter, riss gleich ein Stück Decke mit und donnerte Axel genau auf den Kopf!
Der blieb für den Rest der Stunde bewusstlos liegen. Als er wieder erwachte es war in der zweiten Stunde sprang er wie der letzte Gorilla durch die Klasse und gab nur GuGu- und GaGa-Laute von sich.
Alex meinte inzwischen, irgendwer könnte die Dicke Berta (so hieß seine Kuh) doch stehlen, und schließlich ging er nach draußen, und da läutete es auch schon.
Am nächsten Tag, als ich in die Schule kam, war alles wie sonst. Nur ein paar Bauarbeiter renovierten die Klasse. Nach dem, was wir gestern angerichtet hatten, war das kein Wunder.
Um Mitternacht
Um Mitternacht, da gehts rund,
es heult zum Mond der Mondhund.
Der Geisterchor stimmt auch noch ein,
der Sound klingt gespenstisch fein.
Klein Heulrio, der Goldzahnwolf,
spielt gegen Fledermäuse Golf.
Da steht schon fest, dass er gewinnt,
bevor das Golfspiel noch beginnt.
Weil die Fledermäuse schwächer sind als er,
und von Zielgenauigkeit vesteht er mehr.
Skelette bowlen um Mitternacht,
weil es ihnen Freude macht;
Sie schmeißen mit ihren Schädeln,
und es gibt Oberarmknochen als Kegeln.
Das Obergespenst brüllt laut: »RUHE!«
Sein Sohn fliegt aus der Kleidertruhe.
Und dann verkündet er mit Stolz:
»Ich habe einen Erschreck-Roboter gebaut,
aus Holz!«
Sogar das Minigespenst kriegt große Augen:
»Ich bin sicher, das Ding wird was taugen!«
So wird der Robo ausprobiert,
doch hat er ganz falsch funktioniert.
Er wollte die Gespenster einfach aufsaugen
und sie dann ertränken in Seifenlaugen ...
Die Gespenster bekommen selbst einen Schreck
und wollen ganz schnell wieder weg.
Das Minigespenst schreit laut: »Schuhuuuu!«
Und alle Gespenster gehen zur täglichen Ruh ...