Susanne Gottlieb (13)

Die Mörder-SMS

»Ich fühl’ mich schön mit Jade!« dröhnt es durchs Haus. Steffi sitzt vor dem Fernseher, mit einer Packung Chips auf ihrem Schoß. Sie wartet auf ihre Lieblingssendung »Schnüffler schnüffelt«. Dabei geht es um einen Detektiv, der intelligent wie Sherlock Holmes ist.

»Was wär’ ein Handy ohne Max?« geht es bei der Kiste weiter. Aber dann; die unheimliche Musik, und ein Abbild des Einsteins watschelt mit einer Lupe über die Bildfläche. Steffi lehnt sich genüsslich zurück. »Die Mörder SMS« heißt der heutige Titel:

Die junge Frau Schuster geht, von fröhlicher Musik begleitet, zum Markt. Die Verkäuferinnen – Moment, ist das nicht Uschi Glas? – grüßen sie freundlich. Schuster zückt mit ihren bunt bemalten Fingernägeln ihre Einkaufsliste. Plötzlich piepst ihr Siemens-Handy. Auf einmal wird die Musik trostlos, weil die erhaltene SMS folgenden Inhalt hat: »ICH WERDE MICH RÄCHEN! MORGEN BIST DU TOT!«

Steffi rinnt der nasse Schweiß hinunter…

Frau Schuster – begleitet von unheimlicher Musik – rennt, ohne, dass sie Sauerkraut und Kartoffeln gekauft hat, weg. Ganz außer Atem kommt sie zu Hause an. Langsam – »schnarch« – geht sie die Treppe hinauf. In der Ecke sieht man den Schatten eines Messers. Die Musik wird erschreckender. Nun ist Frau Schuster bei der versteckten Person angelangt, diese hebt das Messer und…

»Tüüüüt!…« Stromausfall. Steffi schaut wütend in den Nachthimmel, wo quasi der Weltuntergang tobt. Plötzlich ist auch das Licht weg. Ein bisschen ängstlich zieht Steffi die Decke hoch. Da piepst ihr Handy. Langsam tastet sie danach. Eine SMS. »RACHE! DU MUSST STERBEN!!« Ein schriller Schrei ertönt. Dann Stille…

Drei Stunden später: »Was ist mit ihr, Herr Doktor?«

»Eine Ohnmacht. Sie braucht viel Ruhe.«

Steffi öffnet langsam die Augen. Um sie herum stehen ihre Freundin Lisa, ihre Eltern und der arzt. »Ah!! Das Fräulein ist erwacht!!«

Nachdem die Eltern und der Arzt gegangen sind, meint Lisa: »Du, die SMS ist von meinem Bruder. Er weiß, dass du diese Serie schaust, und wollte dich reinlegen. Er hat schon gebüßt. Seine Aufgabe war mit Tinte durchtränkt!«

Und durch das Zimmer kann man Steffis Lachen hören.