Laura Bragagna (10)

Dafür ein Dach

Dagobert Duck nahm gerade ein Geldbad, als er im Miniradio – es war ein Miniradio, weil er so geizig war und sich kein großes, gutes kaufen wollte – hörte, dass es in letzter Zeit kaum noch regnete. Die Pflanzen waren so trocken, dass sicher ganz Entenhausen abbrennen würde, wenn ein Blitz einschlagen würde. »Haha! Sowas dämliches!« rief Dagobert. Wieso sollte Entenhausen brennen? Und wenn schon, mein Geldspeicher ist ja aus Beton! Der kann nicht brennen. Dagobert genoss weiter sein Geldbad.

Doch am Abend begann es, wie wild in seinem Gelspeicher zu wackeln. Dagobert wollte aus einem Fenster schauen, aber er sah nichts, denn aus lauter Geiz wollte er sich auch keine Putzfrau leisten. Also ging er die Treppen hinunter, öffnete die Haustüre mit den sieben Schlössern und sah nach, was draußen los war.

Da tobte ein wilder Sturm. Dagobert war erstaunt. Er staunte aber noch mehr, als er sah, wie ein riesiger Blitz in seinen Geldspeicher einschlug. Die Spannung war so groß, dass sein Geldspeicher in der Hälfte auseinanderbrach. Er hatte Glück im Unglück, denn wäre er im Geldspeicher geblieben, dann wäre er auch zerbröselt.

Plötzlich kamen drei Gestalten. Es waren die Panzerknacker.

»Nein!« schrie Dagobert, aber er hatte kein Telefon, um die Polizei anzurufen. Er drehte sich um. »Oh Gott!« schrie er, als er sah, dass ganz Entenhausen in Flammen stand. Der Radiosender hatte recht gehabt. Dagobert setzte sich auf einen Stein und weinte. Da er jetzt nur noch einen riesigen Betonhaufen besaß, müsste er wohl betteln gehen. Doch das war ihm zu blöd. Er wanderte nach Höhlenbrunn und zog in den Dachboden von einem Kirchturm ein. Dort lebte er, nicht gerade glücklich, aber mit einem Dach über dem Kopf.