Inga Bernhardt (11) 15. Preis

 

Mein kurzes Leben ist doch etwas ganz besonderes.

Ich bin an einer falschen Spritze gestorben, die mir die Ärzte gegeben haben. "Es ist alles deine Schuld" höre ich die Ärzte im Krankenhaus reden. Denn mit meinem plötzlichen Tod hat niemand gerechnet.

Das kam so:

Ich saß oben auf einem Wolkenbett und schaute herunter auf die Erde. Ich sah in einer wunderhübschen Wohnung eine sehr liebe Familie. Die wünschte sich noch ein Baby. Plötzlich hatte ich einen Entschluss gefasst, ich möchte hinunter auf die Erde. Also ging ich zu meinem Vater. "Lieber Gott; oh du bist mein Vater, du bist unser Vater, im HIMMEL so auf ERDEN." So waren die Worte von mir. Dann sprach mein Vater: "Mein Kind du hast mich ernannt, was willst du, also; sprich." Ich sagte ihm, was ich wollte. Dann sprach er: "Hast du es dir wirklich genau überlegt? Wenn du auf die Erde gehst, lebst du 85 Jahre lang." "Ich weiß nicht", sprach ich, "irgendwie sind 85 Jahre schon ein bisschen viel. Ich habe eine Idee... Ich weis es, ich möchte nur 3 Wochen alt werden, dann möchte ich wieder zu dir kommen, mein Vater." "Mein Kind, du hast es dir überlegt, möchtest du es?" "JA" sagte ich.

Am frühen morgen machte ich mich auf den Weg. Mein Vater hat mir einen Boten mitgeschickt. Er heißt Sebastian und ist sehr lieb. Er ist jetzt mein allerbester Freund.

Wir wanderten Tag und Nacht über Wiesen und Felder über 1000 Brücken. Es kam mir vor wie eine Ewigkeit. Doch eines Tages sagte Sebastian zu mir: "Nun ist es soweit, du bist am ZIEL ANGELANGT." Diese Worte von Sebastian waren so hart; ich konnte doch nicht ganz von selbst den schwierigsten Weg alleine gehen. "Du bist nicht alleine, du gehst mit Gott." sagte Sebastian.

Das waren seine letzten Worte, dann verschwand er. Ich ging also mit Gott, dem Herrn (oder halt mit meinem Vater).

Ich war am Ziele. Ich stand vor dem Fenster. Sebastian hatte gesagt dass ich erst bei Nacht zu meiner Mutter gehen soll. Als es Nacht wurde, wollte ich den großen Schritt tun. Doch irgend etwas hielt mich zurück, es war Sebastian, er gab mir einen Kuss. Dann sagte er ich soll GEHEN.

" ICH GING . "

Ich war sozusagen in meiner Mutter drinnen. (klingt etwas komisch) Es ist sehr angenehm hier drinnen, ganz warm ist es gewesen, nicht so kalt wie draußen.

Mama und ich gingen oft spazieren, das fand ich ganz angenehm, es war ganz toll, wie mich meine Geschwister streichelten, es war sehr schön bei Mama im Bauch, es war so, wie in einem Traumland, es war so herrlich und schön, ich kann gar nicht mehr aufhören zu schwärmen von dieser schönen Zeit, es war einfach zu schön. Doch irgendwie war es sehr langweilig. Ich wurde ungeduldig, ich konnte nicht mehr, mich juckte es überall, ich strampelte dagegen, doch niemand half mir. Doch dann plötzlich merkte ich, dass meine Mutter aufstand und herum ging, dann setzte sie sich, dann stand sie wieder auf, danach legte sie sich wieder hin; ich war ganz durcheinander, ich wusste nicht, wo oben ist und wo unten. Es war alles ganz anders als sonst. Ich merkte, dass Mama ganz hektisch war.

Ich konnte nicht mehr atmen, es war ganz schwierig für mich. Dann riss es mich zurück, eine fremde Hand zog mich heraus, es war ganz schrecklich und dann schlief ich ein, es war ein schreckliches Schlafen. Ich habe daher nicht viel mitbekommen. Als ich aufwachte, war meine Mutter weg. (ganz für mich alleine hieß sie "Mama.") Ich weinte und schluchzte, doch keine einzige Ärztin half mir. Ich war ganz alleine, mutterseelenalleine. Schrecklich einsam fühlte ich mich ganz ohne Mama. Ja, jetzt war sie aus die schöne Zeit. Dann, eines Tages, kam mir die Stimme ganz bekannt vor. Da war auch schon meine Mama. Sie schaute mich nur traurig an, dann kamen meine Geschwister, doch die sahen mich nur eine Minute.

Ich hatte Heimweh.

Dann kam der große schreckliche Moment.....

.....Ich starb an der falschen Spritze.

Das war das Ende meines Lebens. Ich habe jetzt die große Erfahrung gemacht, dass eine Krankenhausgeburt nicht sehr toll ist.

Meine Schwester weint sehr oft über mich, jeden Abend denkt sie nur an mich, ich glaub, ich habe ihr das Herz gebrochen. Doch ich will nicht, dass sie weint. Was mach ich bloß. Ich weiß es, ich gehe zu meinem Vater.

"Lieber Gott, oh du bist mein Vater, du bist unser Vater, im HIMMEL so auf ERDEN." So muss man es sagen, das hab ich so gelernt, doch dann sagte mein Vater: "Mein Kind, du hast mich ernannt, was willst du, also sprich." Ich sagte ihm, was mich sorgt. Er sprach dann: "Das wird schon wieder aufhören, du kannst beruhigt sein, ich werde das schon machen." Da war ich wirklich beruhigt und schlief in seinem Schoß ein.

Das war mein Leben auf der Erde, ich werde es nie vergessen, EHRENWORT.