Schreibzeit Graz II 2005 – Tagebuch


Montag, 11. Juli 2005

Regen. Im Grunde war Regen nichts Neues – schließlich hatte es in dieser Woche so viel geregnet, dass man sich kaum etwas anderes mehr vorstellen konnte – doch heute wäre man glücklicher gewesen, wenn einmal die Sonne geschienen hätte. Denn für diesen Tag war geplant, dass die ganze Gruppe mit sogenannten Kleinbustaxis vom Steinberg runter nach Graz fährt, erst im Rathaus empfangen und dann durch die Geschäfte bummeln würde.
Doch das Wasser fiel ohne Unterlass vom Himmel, sodass wir in Regenkleidung gehüllt in die Taxis stiegen und trotz der zahlreichen Schlammpfützen auf dem Weg in die Stadt dort ankamen.
Nach einer kurzen Wartezeit wurden wir im Rathaus von GR Dr. Anne-Marie Leb in den Gemeinderatssitzungsaal geführt. Sie erzählte uns etwas über die Stadt Graz und hörte dann zu, wie drei aus unserer Gruppe ihre Geschichten, die sie bis jetzt geschrieben hatten, vorlasen. Als diese geendet hatten, gab es noch etwas zu essen (belegte Brötchen und dazu Orangensaft), nach dem Essen wurden wir in Gruppen eingeteilt, und jede Gruppe durfte einzeln durch die Geschäfte schlendern.
Da es immer noch regnete, flüchteten wir (Miriam, Theodora, Nicki, Alexandra, Henriette und Ulrike) uns in die Buchhandlung und dann weiter in einen Laden, in dem wir Postkarten und Briefmarken kaufen konnten (auch wenn die Auswahl nicht sehr groß war …). Anschließend schauten wir noch in diverse andere Geschäfte, aßen Eis (welches sehr lecker schmeckte), blieben schließlich bei einem afrikanischen Kunstmarkt hängen und kamen von diesem mit diversen Tüten und leichten Portmonees wieder zurück zum Rathaus, wo wir uns mit den anderen und den Erwachsenen trafen. Zusammen liefen wir zur Bushaltestelle, von der wir den nächsten Bus nahmen und ins Kinderdorf zurückfuhren.

Ulrike, Henriette, Alexandra

 

Dienstag, 12. Juli 2005

Um 7:25 Uhr klingelte das Handy. Ein neuer Tag begann.
Ich machte mein Morgenprogramm: Waschen, anziehen, die anderen wecken und SMS schicken.
Als alle endlich wach waren, stiegen wir zusammen die Fitnesstreppe hoch. Also, das Frühstück aßen wir um 8:30 Uhr. Als wir fertig mit dem Frühstücken waren, gingen wir auf den Reifen schaukeln. Um 9:30 Uhr begann die Schreibzeit. Ich schrieb eine Geschichte über eine blaue Fee.
Nach der Schreibzeit gingen wir zum Mittagessen. Alles war lecker. Wir quatschten auch immer dazu.
Die Textbesprechung war nach dem Mittagessen. Leider konnten wir nicht im Pool schwimmen, weil das Wetter nicht auf unserer Seite war. Doch wir tippten die Texte am Laptop und spielten lustige Spiele wie zum Beispiel „Der Blitz schlägt ein“ und „Obstsalat“.
Dann gingen wir zum Abendessen. Als wir wieder zurück kamen, haben wir unsere Niki (Nicole) im Schrank eingesperrt gefunden. Das war das Meisterwerk der Jungs. Also beschlossen wir, nachdem Niki befreit wirde, vor der Tür der Jungen eine Barrikade zu bauen, damit sie für eine Weile nicht mehr herauskommen.
Wäre Martin nicht gekommen, wären die Jungs noch länger eingesperrt gewesen.
Es folgte die Fortsetzung von der langen Textbesprechung. Dann gab es Freizeit.
Wir mussten ins Bett gehen, schlafen. Doch wir wollten noch spielen und tratschen. Lange Zeit nervten noch einige von uns unsere Betreuerinnen. Als sie endlich geschafft in unseren Zimmern Licht ausmachten, nahmen wir unsere Taschenlampe, legten uns alle vier in zwei Betten und erzählten ich und meine Zimmerkameradinnen beim Licht der Taschenlampe Gruselgeschichten und Witze.
Bevor ich einschlief, dachte ich an die Abschiedslesung, die morgen stattfinden würde. Und ich fühlte einige Schmetterlinge im Bauch …
Gute Nacht!

Teodora

 

Mittwoch, 13. Juli 2005

Mhmmm … Mikados, Chips, Smarties, Schokolade, … Ein Mitternachtspicknick bei Kerzenlicht ist einfach wundervoll! Besonders, wenn Yvonne und Elisabeth vor der Türe Wache halten, damit wir keinen unerwünschten Besuch von Gregor bekommen …
Das Frühstück ließen wir ausfallen. Einerseits hatten wir so gut wie keinen Hunger (warum wohl?) und andererseits waren wir vom allmorgendlichen Bad-Marathon zu erschöpft. Also beobachteten wir einfach unsere kleine, süße Nicki, wie sie die Jungs am Nachbartisch unterhielt.
Nach der Schreibzeit am Vormittag und dem Textetippen am PC wurde es erst so richtig lustig: „Wo ist mein Text?“ – „Muss ich meinen Lesetext ausdrucken?“ – „Ich hab ja noch gar nichts eingetippt!“. Wir nahmen das alles natürlich locker, schließlich waren wir ja schon „erfahren“, und spielten in der Mittagspause eine Variation von Beach-Volleyball: „Wer schafft es, den Ball nicht gleich ins Gebüsch zu befördern?“
Nach dem Abendessen wurden wir in Taxis verfrachtet und zum Literaturhaus gebracht. Dort veranstalteten wir alle eine gelungene Lesung, deren Krönung eine Abfangschlacht im Hof des Literaturhauses war. Wieder am Steinberg, forderte Gregor alle zu einer großen, allgemeinen Polsterschlacht auf. Als aber niemand außer Nicki und Bastian mitmachen wollte, kämpften die drei allein. Kurz darauf wurde der Feueralarm ausgelöst …
In der Nacht blieben wir noch lange wach. Wir arbeiteten an einem Plan …

Alexandra, Lena, Petra



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